Montag, 6. März 2017

Vorstand der Wagenerschen Stiftung wieder komplett


 Dem Wohl der „Armen, Kranken, Rathlosen und Notleidenden“... hat der Bäckermeister Wagener aus der Calenberger Neustadt  1784 seinen Nachlass gewidmet. Dieses Engagement aus  tiefem christlichen Glauben und bürgerschaftlicher Verantwortung sorgt noch heute dafür, dass 80 Bewohnerinnen und Bewohner, sämtlich wirtschaftlich arm, viele davon krank, eine Wohnung haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner des schmucken Gründerzeitensembles haben am Wohnungsmarkt kaum Chancen. Dafür steht die Stiftung bereit- sozialer Wohnungsbau von früher mit Fernwirkung in die Gegenwart. Sorge für die Menschen, die dazu gehören, aber an den Rand gedrängt werden. Inklusion seit alters her, als noch niemand diesen Begriff kannte.
Lange lag die Stiftung im Dornröschenschlaf. Die kriminelle Energie, mit der ein früherer Vorsteher die Stiftung vor sechs Jahren binnen kurzer Zeit schädigte, hat dieses Musterbeispiel für Bürgersinn an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt.
Der Dipl.-Sozialarbeiter FRANK SILL, langjähriger Vorsteher und im April 2016 auf eigenen Wunsch ausgeschieden, hat nach dem plötzlichen Tod von Jörg Matthaei im September 2016 vorübergehend das Vorsteheramt wieder übernommen, damit die Arbeit der Stiftung nicht zum Stillstand kommt. Nach 6 Monaten arbeitsreicher Zeit hat er sein Amt zurückgegeben.
Auf Vorschlag Stiftungskuratoriums unter dem Vorsitzenden des Obermeisters der Bäckerinnung, Herrn Cord Buck, hat die Stiftungsaufsicht der Landeshauptstadt Hannover zum 1.3.2017  Frau Gunda Pollok-Jabbi  zur weiteren Vorsteherin mit Reinhold Fahlbusch bestellt.
Gunda Pollok-Jabbi ist am 15.01.1954 in Seesen geboren. In Hannover hat sie sich bereits als Lokalpolitikerin einen Namen gemacht. Von 2011 bis 2016 war Sie als Vertreterin der Partei DIE LINKE Ratsfrau in Hannover.  In dieser Zeit hat sie sich besonders in den Ausschüssen für  Schule, Jugendhilfe, Kultur, Internationales, Gleichstellung engagiert.  Seit der Kommunalwahl 2016 ist sie Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Bezirksrat Mitte.
Sie erklärte im Gespräch mit der Stiftung, dass es für sie ein Teil aktiver Lebensplanung sei, das ehrenamtliche Engagement neu auszurichten. Die Arbeit in der Wagenerschen Stiftung ermögliche es ihr, Menschen konkret vor Ort zu helfen und zu unterstützen. Das Ziel der Stiftung, den „...Armen, Kranken, Rathlosen und Nothleidenden Bürger(n)..“ Hilfe zukommen zu lassen, sei schon immer Grundlage ihrer politischen Arbeit gewesen. Das würde in Zukunft eine immer dringlichere Aufgabe werden, die neben politischer Aktivität praktisches Handeln notwendig machen würde.
Gunda Pollok-Jabbi:“ Politisch die Verhältnisse vor Ort zu ändern, ist manchmal schwierig. Hier kann ich es direkt für die Betroffenen tun. Und es ist wunderbar zu sehen, wie es manchen Bewohner in der Stiftung Stück für Stück besser geht.“
Auf Gunda Pollok-Jabbi warten wichtige Aufgaben. In der Vergangenheit stand der Blick auf die Armen und Nothleidenden im Vordergrund. Seit 2011 wendet sich die Stiftung verstärkt auch den „Kranken“ zu. Aber erst mit einem seit 2014 stetig wachsenden Angebot an Sozialarbeit können auch die „Rathlosen“ von dem profitieren, was der Stifter ideell und materiell hinterlassen hat.



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