Dem Wohl der …„Armen, Kranken, Rathlosen und Notleidenden“...
hat der Bäckermeister Wagener aus der Calenberger Neustadt 1784 seinen Nachlass gewidmet. Dieses
Engagement aus tiefem christlichen
Glauben und bürgerschaftlicher Verantwortung sorgt noch heute dafür, dass 80
Bewohnerinnen und Bewohner, sämtlich wirtschaftlich arm, viele davon krank,
eine Wohnung haben. Die Bewohnerinnen und Bewohner des schmucken
Gründerzeitensembles haben am Wohnungsmarkt kaum Chancen. Dafür steht die Stiftung
bereit- sozialer Wohnungsbau von früher mit Fernwirkung in die Gegenwart. Sorge
für die Menschen, die dazu gehören, aber an den Rand gedrängt werden. Inklusion
seit alters her, als noch niemand diesen Begriff kannte.
Lange lag die Stiftung im
Dornröschenschlaf. Die kriminelle Energie, mit der ein früherer Vorsteher die
Stiftung vor sechs Jahren binnen kurzer Zeit schädigte, hat dieses
Musterbeispiel für Bürgersinn an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt.
Der Dipl.-Sozialarbeiter FRANK SILL, langjähriger Vorsteher und im
April 2016 auf eigenen Wunsch ausgeschieden, hat nach dem plötzlichen Tod von Jörg Matthaei im September 2016 vorübergehend
das Vorsteheramt wieder übernommen, damit die Arbeit der Stiftung nicht zum
Stillstand kommt. Nach 6 Monaten arbeitsreicher Zeit hat er sein Amt
zurückgegeben.
Auf Vorschlag Stiftungskuratoriums
unter dem Vorsitzenden des Obermeisters der Bäckerinnung, Herrn Cord Buck, hat
die Stiftungsaufsicht der Landeshauptstadt Hannover zum 1.3.2017 Frau
Gunda Pollok-Jabbi zur weiteren Vorsteherin mit Reinhold Fahlbusch bestellt.
Gunda Pollok-Jabbi ist am 15.01.1954 in Seesen geboren. In
Hannover hat sie sich bereits als Lokalpolitikerin einen Namen gemacht. Von
2011 bis 2016 war Sie als Vertreterin der Partei DIE LINKE Ratsfrau in
Hannover. In dieser Zeit hat sie sich
besonders in den Ausschüssen für Schule,
Jugendhilfe, Kultur, Internationales, Gleichstellung engagiert. Seit der Kommunalwahl 2016 ist sie
Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Bezirksrat Mitte.
Sie erklärte im Gespräch mit der Stiftung, dass
es für sie ein Teil aktiver Lebensplanung sei, das ehrenamtliche Engagement neu
auszurichten. Die Arbeit in der Wagenerschen Stiftung ermögliche es ihr,
Menschen konkret vor Ort zu helfen und zu unterstützen. Das Ziel der Stiftung,
den „...Armen, Kranken, Rathlosen und Nothleidenden Bürger(n)..“ Hilfe zukommen
zu lassen, sei schon immer Grundlage ihrer politischen Arbeit gewesen. Das
würde in Zukunft eine immer dringlichere Aufgabe werden, die neben politischer
Aktivität praktisches Handeln notwendig machen würde.
Gunda Pollok-Jabbi:“ Politisch die Verhältnisse vor Ort zu ändern,
ist manchmal schwierig. Hier kann ich es direkt für die Betroffenen tun. Und es
ist wunderbar zu sehen, wie es manchen Bewohner in der Stiftung Stück für Stück
besser geht.“
Auf Gunda Pollok-Jabbi
warten wichtige Aufgaben. In der Vergangenheit stand der Blick auf die Armen
und Nothleidenden im Vordergrund. Seit 2011 wendet sich die Stiftung verstärkt
auch den „Kranken“ zu. Aber erst mit einem seit 2014 stetig wachsenden Angebot
an Sozialarbeit können auch die „Rathlosen“ von dem profitieren, was der
Stifter ideell und materiell hinterlassen hat.
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