Montag, 6. März 2017

Hämorrhoiden: Fünf häufige Patientenfragen

Presseinformation:
Alarmsignale und Therapien auf einen Blick
Hannover im März 2017. Mehr als 70 Prozent der Deutschen bereiten Hämorrhoiden mindestens einmal im Leben Beschwerden. Obwohl es viele betrifft, wissen die meisten nur wenig über diese nützliche Abdichtung des Afters. „Sammelt sich etwa Blut in den Gefäßen, vergrößern sich die kleinen ringförmigen Schwellkörper und es kommt zu krankhaften Veränderungen. Dabei treten knotenartige Vorwölbungen nach außen und verursachen Schmerzen“, erklärt Prof. (Univ. Chisinau) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzender des Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger Deutschlands. Im Folgenden beantwortet der Experte die häufigsten Patientenfragen, unter anderem zu Symptomen, Präventionsmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten.
1. Was löst Hämorrhoiden aus?
Hauptsächlich fördern genetische Faktoren, also Vererbung, aber auch eine ballaststoffarme Ernährung und damit einhergehende Verstopfung sowie zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Übergewicht und wenig Bewegung die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens. Ebenso begünstigt zu starkes Pressen auf der Toilette die Bildung der Enddarmerkrankung, da der Analbereich unter zu hohen Druck gerät.
2. Wie bemerken Betroffene Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden lassen sich im Anfangsstadium äußerlich weder sehen noch tasten, jedoch an Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Nässen im Afterbereich, Nachschmieren von Stuhl sowie hellrotem Blut auf Stuhl oder Toilettenpapier erkennen. Auch das kontinuierliche Gefühl der unvollständigen Darmentleerung sowie eine erhöhte Druckempfindlichkeit beim Sitzen deuten auf dieses Krankheitsbild hin. Im fortgeschrittenen Stadium treten die Schleimhautpolster dann schmerzhaft heraus, ohne sich von allein wieder zurückzubilden.
3. Wie sehen die Präventionsmaßnahmen aus?
Geregelter Stuhlgang gilt als eine der wichtigsten Maßnahmen, um Hämorrhoiden zu vermeiden. Dafür sorgen ballaststoffhaltige Ernährung mit Gemüse, Obst und Vollkornwaren sowie genügend Flüssigkeitszufuhr, mindestens zwei Liter am Tag in Form von Wasser, Tee oder ungesüßten Fruchtsäften. Neben gesunder Ernährung spielt regelmäßige Bewegung ebenfalls eine große Rolle, vor allem, um dem Risikofaktor Übergewicht entgegenzuwirken. Sportarten wie Wandern, Schwimmen oder Radfahren eignen sich besonders gut dafür, da sie zusätzlich den Beckenboden schonen. Wichtig: den Stuhlgang weder unterdrücken noch erzwingen. Starkes Pressen auf der Toilette vermeiden und auf ausreichende Analhygiene achten.
4. Welche Behandlungsmöglichkeiten und Therapieansätze gibt es?
Neben zahlreichen rezeptfreien Medikamenten zur äußerlichen Anwendung in Form von Salben, Zäpfchen oder Tinkturen versprechen auch sanfte Hausmittel eine schonende Linderung der lästigen Symptome. „So wirken beispielsweise warme Sitzbäder mit Kamille entzündungshemmend. Eichenrinde, Rosskastanie oder Hamamelis (Zaubernuss) als Zusatz sorgen dafür, dass sich die Schleimhautoberfläche zusammenzieht und sich die Leiden reduzieren“, bestätigt Prof. Hillejan. Reichen ambulante Behandlungsmethoden nicht aus, helfen Verödungsanwendungen oder Gummibandligaturen. Selbst bei fortgeschrittenen Hämorrhoidalstadien brauchen Betroffene keine Angst zu haben, denn heutzutage sorgen bereits schonende Maßnahmen, zum Beispiel die Lasertherapie, für schnelle Schmerzlinderung.
5. Können Hämorrhoiden nach erfolgreicher Therapie erneut auftreten?
Das ist möglich, denn auch eine noch so perfekte Behandlung ändert leider nichts an der Veranlagung Betroffener. Deswegen sind nach einer Therapie regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Hier kann der Arzt rechtzeitig erkennen, ob sich neue Hämorrhoiden bilden, und diese bereits im Frühstadium schonend beseitigen. „So vermeiden wir, dass sich wieder ein ausgeprägter Befund entwickeln kann“, sagt Prof. Hillejan.


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