Presseinformation:
Alarmsignale und Therapien auf einen Blick
Hannover im März 2017. Mehr
als 70 Prozent der Deutschen bereiten Hämorrhoiden mindestens einmal im
Leben Beschwerden. Obwohl es viele betrifft, wissen die meisten nur
wenig über diese nützliche Abdichtung des Afters. „Sammelt sich etwa
Blut in den Gefäßen, vergrößern
sich die kleinen ringförmigen Schwellkörper und es kommt zu krankhaften
Veränderungen. Dabei treten knotenartige Vorwölbungen nach außen und
verursachen Schmerzen“, erklärt Prof. (Univ. Chisinau)
Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe der Praxisklinik für
Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzender des
Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger
Deutschlands. Im Folgenden beantwortet der Experte die häufigsten
Patientenfragen, unter anderem zu Symptomen, Präventionsmaßnahmen und
Therapiemöglichkeiten.
1. Was löst Hämorrhoiden aus?
Hauptsächlich
fördern genetische Faktoren, also Vererbung, aber auch eine
ballaststoffarme Ernährung und damit einhergehende Verstopfung sowie zu
geringe Flüssigkeitszufuhr, Übergewicht und wenig Bewegung die
Entstehung eines Hämorrhoidalleidens. Ebenso begünstigt zu starkes
Pressen auf der Toilette die Bildung der Enddarmerkrankung, da der
Analbereich unter zu hohen Druck gerät.
2. Wie bemerken Betroffene Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden
lassen sich im Anfangsstadium äußerlich weder sehen noch tasten, jedoch
an Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Nässen im Afterbereich,
Nachschmieren von Stuhl sowie hellrotem Blut auf Stuhl oder
Toilettenpapier erkennen. Auch das kontinuierliche Gefühl der
unvollständigen Darmentleerung sowie eine erhöhte Druckempfindlichkeit
beim Sitzen deuten auf dieses Krankheitsbild hin. Im fortgeschrittenen
Stadium treten die Schleimhautpolster dann schmerzhaft heraus, ohne sich
von allein wieder zurückzubilden.
3. Wie sehen die Präventionsmaßnahmen aus?
Geregelter
Stuhlgang gilt als eine der wichtigsten Maßnahmen, um Hämorrhoiden zu
vermeiden. Dafür sorgen ballaststoffhaltige Ernährung mit Gemüse, Obst
und Vollkornwaren sowie genügend Flüssigkeitszufuhr, mindestens zwei
Liter am Tag in Form von Wasser, Tee oder ungesüßten Fruchtsäften. Neben
gesunder Ernährung spielt regelmäßige Bewegung ebenfalls eine große
Rolle, vor allem, um dem Risikofaktor Übergewicht entgegenzuwirken.
Sportarten wie Wandern, Schwimmen oder Radfahren eignen sich besonders
gut dafür, da sie zusätzlich den Beckenboden schonen. Wichtig: den
Stuhlgang weder unterdrücken noch erzwingen. Starkes Pressen auf der
Toilette vermeiden und auf ausreichende Analhygiene achten.
4. Welche Behandlungsmöglichkeiten und Therapieansätze gibt es?
Neben
zahlreichen rezeptfreien Medikamenten zur äußerlichen Anwendung in Form
von Salben, Zäpfchen oder Tinkturen versprechen auch sanfte Hausmittel
eine schonende Linderung der lästigen Symptome. „So wirken
beispielsweise warme Sitzbäder mit Kamille entzündungshemmend.
Eichenrinde, Rosskastanie oder Hamamelis (Zaubernuss) als Zusatz sorgen
dafür, dass sich die Schleimhautoberfläche zusammenzieht und sich die
Leiden reduzieren“, bestätigt Prof. Hillejan. Reichen ambulante
Behandlungsmethoden nicht aus, helfen Verödungsanwendungen oder
Gummibandligaturen. Selbst bei fortgeschrittenen Hämorrhoidalstadien
brauchen Betroffene keine Angst zu haben, denn heutzutage sorgen bereits
schonende Maßnahmen, zum Beispiel die Lasertherapie, für schnelle
Schmerzlinderung.
5. Können Hämorrhoiden nach erfolgreicher Therapie erneut auftreten?
Das
ist möglich, denn auch eine noch so perfekte Behandlung ändert leider
nichts an der Veranlagung Betroffener. Deswegen sind nach einer Therapie
regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Hier kann der Arzt
rechtzeitig erkennen, ob sich neue Hämorrhoiden bilden, und diese
bereits im Frühstadium schonend beseitigen. „So vermeiden wir, dass sich
wieder ein ausgeprägter Befund entwickeln kann“, sagt Prof. Hillejan.
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