Freitag, 10. März 2017

einwanderer und der amerikanische traum

kein Mensch ist illegal, heißt es doch. Und trotzdem gibt es Millionen Menschen auf der Flucht, die „illegal“ einreisen, „illegal“ leben und versuchen, „illegal“ Arbeit zu finden. Aber was soll das eigentlich heißen, illegal? Oder vielmehr: Was bedeutet das für diese Menschen, denen damit ein Status zugesprochen wird, der sie an den Rand der Gesellschaft drängt und als selbsterfüllende Prophezeiung überhaupt erst ungesetzliches Verhalten ermöglicht? Wenn der Grundsatz gilt: im Zweifel gegen den Immigranten.
Auch darum soll es am kommenden Montag zum Programmstart des Literarischen Salons in unserer von der VGH-Stiftung geförderten Reihe Atlas der Literaturen gehen. Dann ist die in Kamerun geborene US-amerikanische Schriftstellerin IMBOLO MBUE zu Gast und spricht über ihren Debütroman „Das geträumte Land“, der von Einwanderung, Herkunft, Klassenzugehörigkeit und dem ganz großen amerikanischen Traum erzählt:

Montag | 13.3.2017 | ATLAS DER LITERATUREN
IMBOLO MBUE (Autorin, New York City)
»Das geträumte Land«

ORT:
Conti-Foyer, Königsworther Platz 1
Leibniz Universität Hannover


BEGINN: 20 Uhr / Abendkasse: 19:30 Uhr
EINTRITT: 10 EUR / 6 EUR erm.


Es ist New York City, 2008 – neun Jahre vor der Ära Trump und jenen Einreisedekreten, die Eingewanderten noch mehr Schwierigkeiten machen, als sie im Alltag eh schon haben. 2008 war nicht nur das Jahr von Obamas Wahlsieg, es war auch das Jahr der Bankenkrise. „Das geträumte Land“ erzählt die Geschichte zweier Familien, die davon betroffen sind: direkt die Familie des Lehman-Brothers-Managers Edwards, indirekt die Familie seines Chauffeurs Jende Jonga. Der versucht sich durch unterschiedliche Jobs mit und ohne Arbeitserlaubnis über Wasser zu halten – vor allem aber eine Aufenthaltserlaubnis für sich und seine Familie zu bekommen, die er aus seiner Heimat Kamerun zu sich in die USA geholt hat.
Während es immer unwahrscheinlicher wird, dass sein Verfahren Erfolg hat, und Lehman Brothers pleite geht, werden die Zweifel immer größer: Kann er klappen, der amerikanische Traum, dem die Familie so sehnsüchtig hinterherjagt? Und: Lohnt sich das alles?
In ihrem Debüt stellt Imbolo Mbue die großen Fragen nach Immigration, Familie und Heimat; Ruth Mayer, Lehrstuhl für American Studies und Professorin am Englischen Seminar der Leibniz Universität, stellt (und übersetzt) sie ihr. Und Lisa Arnold vom Schauspiel Hannover leiht dem Roman ihre Stimme.

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