Dienstag, 24. August 2010

REPAIR – sind wir noch zu retten Ars Electronica 2010 Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft Do 2. – Sa 11. September / Linz, Tabakfabrik ww

(Wien, 24. August 2010) Keine Zeit für Pessimismus mehr, bringt es Yann Arthus Bertrand auf den Punkt. Und tatsächlich, das Warnen vor Klimawandel, Finanzkrise und Erosion der BürgerInnengesellschaft hat sich überholt. Allesamt sind diese Krisen heute eingetreten. Worum es jetzt geht, ist das rasche und konsequente Beschreiten von Wegen, die sich ohnehin längst abzeichnen. In Form von erneuerbaren Energien, einer nachhaltigen Regulierung des globalen Finanzmarktes, einer Neuorganisation unserer Arbeit und anderem mehr. REPAIR – RETHINK – REINVENT
Unter dem Motto „REPAIR – sind wir noch zu retten“ versammelt die diesjährige Ars Electronica Pioniere, die schon heute an solch alternativen Zukunftsszenarien arbeiten. Visionäre aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft, die damit begonnen haben, ihren Beitrag zur Reparatur zu leisten und die uns vor Augen führen, dass Wissen, Technik und Werkzeuge dafür allesamt vorhanden sind. Die zeigen, dass es nicht an den Mitteln, sondern am Willen, an einem gesellschaftlich-politischen Konsens, fehlt.
Für genau solch eine Bereitschaft und Fähigkeit steht REPAIR. Es geht dabei um Zukunftsmodelle, abseits eines auf Wachstum basierenden Fortschritts und dem Glauben, dass dieser Wohlstand für uns alle sichern würde. REPAIR fordert, die Dinge anders zu denken und anders anzugehen. Mehr als 200 Veranstaltungen in der Tabakfabrik
Mit mehr als 200 Konferenzen, Talks und Lectures, Ausstellungen, Performances und Konzerten bietet das diesjährige Festival ein dichtes Veranstaltungsprogramm. Mit der Linzer Tabakfabrik wird zudem eine einzigartige Location bespielt. Ende 2009 stillgelegt und zwischenzeitlich denkmalgeschützt, zählt die Fabrik zu den bedeutendsten Industriedenkmälern Österreichs. Ein Ort, dessen Geschichte geradezu exemplarisch für Globalisierung und Privatisierung steht:
1850 begann die Österreichische Tabakregie Zigarren, Rauch- und Kautabak in Linz zu produzieren. Erst nutzte man Leerstände der Wollzeugfabrik, dann errichtete man auf der angrenzenden Liegenschaft neue Fabrikgebäude. 1855 waren mehr als 1.000 MitarbeiterInnen am Standort Linz tätig. 1930 bis 1935 erweiterten die Architekten Peter Behrens (DE) und Alexander Popp (AT) den Fabrikkomplex um den ersten großen Stahlskelettbau Österreichs und schufen einen der konsequentesten Industriebauten des Funktionalismus.
Nachdem die bis zuletzt rentable Tabakfabrik im September 2009 ihre Produktion einstellen musste und rund 270 MitarbeiterInnen ihren Job verloren, kaufte die Stadt Linz das Areal um 20,4 Millionen Euro von der Japan Tobacco International/Austria Tabak. Anschließend gründete man die Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH und beauftragte die Johannes Kepler Universität mit einer Vorstudie zur künftigen Nutzung des Areals.
PROGRAMMLINIEN & Highlights 2010 Repair your Environment
Ein Müllteppich, viermal so groß wie Deutschland, treibt auf dem Pazifik. Weltweit werden heuer 40 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als 1990 – CO2, das den Klimawandel weiter anheizt. Und Tag für Tag sterben bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten aus … Green Technologies, E-Mobility und Nachhaltigkeit lauten die Schlagworte, wenn es darum geht, weiteren ökologischen Schaden von unserem Planeten abzuwenden. Infos: Hauptprogramm S.14 bis S.18
Tipp: Repair Conference / 3. und 6.9.2010 / Bau 2, EG
Making A Difference
3.9.2010 / 10:30-12:30 / Bau 2, EG
Was Menschen bewegt
3.9.2010 / 15:00-18:30 / Bau 2, EG
Doing The Right Thing
6.9.2010 / 10:30-12:30 / Bau 2, EG
Die Repair Conference wird moderiert von Derrick de Kerckhove (CA). Infos: Hauptprogramm S.14
Tipp: Running the Numbers II: Portraits of global mass culture, Gyre / 2.-7.9.2010 / REPAIR Lounge
2,4 Millionen Pfund Plastikmüll gelangen jede Stunde in die Weltmeere. Genau 2,4 Millionen Plastikteile hat Chris Jordan (US) deshalb auch aus dem Pazifik gefischt, zu einem eindrucksvollen Bild arrangiert und dies anschließend fotografiert. Infos: Hauptprogramm S.16
Tipp: Requiem for Dying Species / 2.-7.9.2010 / Magazine OG 4,5 und 6
Plastiktüte, Fernsehröhre, Verbrennungsmotor oder Glühbirne – einst Symbole für Moderne und Fortschritt, blicken sie heute ihrem Ende entgegen. Grund genug das „Requiem for Dying Species” anzustimmen. Infos: Hauptprogramm S.17 Design for Repair
1994 entwickelten Mathis Wackernagel (CH) und William E. Rees (CA) das Konzept vom „Ökologischen Fußabdruck“. Ein Konzept, das auf jene Fläche Erde verweist, die notwendig ist, um einen bestimmten Lebensstil bzw. -standard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion von Nahrung, Kleidung und Energie benötigt werden, genauso wie die, die es für den Abbau von Müll oder das Binden von freigesetztem CO2 braucht. Design also statt Massenware und Do-It-Yourself statt standardisierter Wegwerfprodukte von der Stange meinen KünstlerInnen und zeigen, wie man Altem neues Leben einhaucht. ErfinderInnen gehen neue Wege, um unseren biologischen Fußabdruck klein zu halten. Infos: Hauptprogramm S.19 bis S.23
Tipp: PappLab / 2.-7.9.2010 / Bau 1, EG
Wie soll, wie kann die Architektur eines Festivals aussehen, das die „Reparatur der Welt” zum Thema macht? Und woraus kann sie hergestellt sein? Das PappLab konzipiert und produziert Ausstellungsarchitektur aus Karton und Klebeband. Wände, Tische, Bänke oder ganze Ruhezonen, alles wird hier aus Pappe gemacht. Infos: Hauptprogramm S.20.
Tipp: RepairFair / 2.-9.9.2010 / Bau 1, EG
„Grüne Technologien“ sollen helfen, den weltweit steigenden Energiebedarf künftig zu decken oder in Form erneuerbarer Energien überhaupt eine Alternative zu Öl und Kohle bieten. Angenehmer Nebeneffekt: Die Entwicklung und Umsetzung solch „grüner Technologien“ könnten Wachstumsmotor einer nach wie vor schwächelnden Wirtschaft sein. Eine Auswahl solch zukunftsweisender Ideen und Konzepte versammelt RepairFair. Mit dabei LINZ AG, Swiss Global Partner AG vertreten mit Kaloveo und Velovitae, KEBA AG, KTM, Meco World GmbH, Medizinische Gesellschaft für OÖ Projekt MedUni, ÖAMTC Oberösterreich, Österreichisches Rotes Kreuz OÖ, Siemens, Aqua Libre, Vrachtviets, Xolar GmbH, Soravia Food Market, j.s.envitec, FOG-Systems GmbH, LUCY.D, Haratech, Kompetenzzentrum Holz GmbH, INOCON Technologie GmbH, Elektroleichtfahrzeuge elfKW KG, hei solar lightTM, Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH, wienett, AT Nord GmbH, INITIATIVE NEUE ARBEIT, ReVital OÖ Landesabfallverband, N55, DORKBOT, HMH Recycling Maschinen. Infos: Hauptprogramm S.23 New Work Factory
„Wir können weiter – wenn auch immer verzweifelter und ohnmächtiger – am Alten flicken oder endlich anfangen, etwas Neues zu bauen“, bringt es Frithjof Bergmann (US) auf den Punkt. Die New Work Factory will daher auch nicht zum Alten zurückkehren, sondern eine neue Ökonomie, ein neues Arbeitssystem und eine neue Kultur entwickeln und verankern. Infos: Hauptprogramm S.24 bis S.28
Tipp: NANK / 2.-7.9.2010 / Bau 2, OG1
Die Initiative „Neue Arbeit, neue Kultur“, kurz NANK, geht davon aus, dass unsere traditionelle Organisation von Arbeit (z.B. die klassische Erwerbstätigkeit) in Auflösung begriffen ist. In Zukunft sollen möglichst viele von uns nur noch ein Drittel unserer Arbeit in abhängiger Beschäftigung realisieren. Für die anderen zwei Drittel haben NANK ein wahres Feuerwerk an Ideen parat. Infos: Hauptprogramm S.24
Tipp: Richard Sennett (US): The Craftsman / 2.9.2010, 18:00-20:00 / Bau 2, EG
Bestseller wie „Der flexible Mensch“ oder „Die neue Kultur des Kapitalismus“ beleuchten die Auswirkungen der Flexibilisierung unserer Arbeit und unseres Lebens. Im Rahmen eines Linzer Gesprächs von Wissensturm und Arbeiterkammer (Titel: „The Craftsman – Abgespaltenheit und Entfremdungsprozesse in der modernen Arbeitswelt“) stellt Richard Sennett (US) sein neues Buch vor: „Handwerk“. Infos: Hauptprogramm S.25 Repair our Society
Ob Open-Source-AktivistInnen oder freie Medien, ob Amateurchor oder Filmemacher: Sie alle wollen einen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft leisten. Infos: Hauptprogramm S.29 bis S.33
Tipp: Open Source Life Symposium / 4.9.2010, 10.30-18.30 / Bau 2, EG
Leben und Arbeiten nach Ideen aus der Entwicklung von Open Source Software: Vision einer nachhaltigen Zukunft, Horrorszenario der totalen Transparenz oder längst Realität? Im Symposium „Open Source Life“ treffen Projekte und Initiativen, politischer Aktivismus für Freiheit im Netz und kritische Analyse der Konzepte zur „Openness“ aufeinander. Können eine Open-Source-Haltung des Einzelnen und Open-Source-Strukturen in Gesellschaften und Wirtschaft als Träger positiver Veränderung wirken? Infos: Hauptprogramm S.29
Overtures – ZeitRäume
Steigender Energiebedarf und unsere Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen, der Klimawandel, die demographische Entwicklung und die Globalisierung stellen uns vor enorme Herausforderungen. Nachhaltigkeit und Ethik sind längst Schlüsselfaktoren einer zukunftsfähigen Gesellschaft geworden. Doch wie zukunftstauglich ist unsere Gesellschaft? Wie zukunftsfähig ist jede/r einzelne von uns, wenn es darum geht, Gewohn- und Bequemlichkeiten gegen Neues, Ungewisses einzutauschen? Und welche Rolle spielt die Kunst in diesem allzu schleppenden Prozess? Infos: Hauptprogramm S.34 bis S.37
Tipp: Desire for Future, Change and how to Admit Failure / 4. und 5.9.2010
„Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erfinden”, meint Alan Kay (US). Und formuliert damit das Gebot der Stunde. Denn weiter zuwarten und bloß darüber philosophieren, wie schlimm die Krise letzten Endes wirklich wird, ist zu wenig. Wir müssen daran gehen, die Gestaltung unserer Zukunft zu diskutieren und forcieren. Infos: Hauptprogramm S.34 bis S.37 Repair Yourself
PerformancekünstlerInnen sind durch ihre unmittelbare körperliche Präsenz selbst Medium beziehungsweise Ausdrucksmittel. Ihr Körper steht im Mittelpunkt. Gleiches gilt für Stuntleute, deren Beruf ebenfalls physische wie psychische Fitness und hohe Körperbeherrschung erfordert. Doch wie gehen wir mit unserem Körper um? In Zeiten, in denen die Gentechnik in die Grundlagen des Lebens eingreift und die moderne Prothetik robotische Extremitäten entwickelt, die direkt an unser Gehirn angeschlossen werden… Infos: Hauptprogramm S.38 bis S.41
Tipp: Rear Impact / 5.9.2010, 23:30-24:00 und 6.9.2010, 21:45-22:15 / Tabakfabrik Hof
Als Motorradfahrer frontal mit einem PKW zu kollidieren, gehört zu seinem Alltag. Eine Extremsituation ist das aber dennoch – auch für Tom Hanslmaier (AT). Der erfahrene Stuntman begibt sich wissentlich in Gefahrensituationen, allerdings nie ohne vorher die Risiken kalkuliert und (s)eine Exit-Strategy ausgearbeitet zu haben. Ein Zugang, der auch auf anderen Ebenen Schule machen könnte? Wie auch immer, bei „REPAIR Yourself“ geht es um den eigenen Körper und unseren Umgang damit – weil auch die Rettung der Welt im Kleinen beginnen muss… Infos: Hauptprogramm S.38 bis S.41 Future Factory
Das Ars Electronica Futurelab fragt danach, wie Roboter unsere Gesellschaft beeinflussen werden? Welche Auswirkungen hat die zunehmende Technologisierung unseres alltäglichen Lebens? Was, wenn jede/r von uns bald einen ASIMO an seiner/ihrer Seite hat? Die [the next idea] Exhibition zeigt Ideen und Visionen, die im Rahmen des Prix Ars Electronica eingereicht wurden. Kurz, die Zukunft ist das Thema der Future Factory. Infos: Hauptprogramm S.42 bis S.49
Tipp: [the next idea] Exhibition / 2.-7.9.2010 / Magazine OG 2
Neue, ungewöhnliche Ideen für die Zukunft zu befördern ist erklärtes Ziel des seit 2004 jedes Jahr von voestalpine und Ars Electronica ausgeschriebenen Kunst und Technologie Stipendiums [the next idea] voestalpine Art & Technology Grant. Künstlerische und soziale Innovationen sind dabei genauso gefragt, wie technologische und wissenschaftliche. Allen aber wohnt das Bestreben inne, die Dinge weiterzudenken, sie weiterzuentwickeln und zu verbessern und den nächsten Schritt zu setzen. Im Rahmen der [the next idea] Exhibition zeigen voestalpine und Ars Electronica eine Auswahl aus 6 Jahren NEXT IDEA. Infos: Hauptprogramm S.42 bis S.43
Tipp: Pixelspaces / 4.–5.9.2010 / Bau 2, OG 2
Pixelspaces I
Human Robot Harmony – Humanoid Robot “Honda ASIMO”
4.9.2010 / 10:30-15:45 / Bau2, OG 2
Pixelspaces II
Playing Beyond Borders
4.9.2010 / 16:00-17:45 / Bau2, EG
Pixelspaces III
Beyond The Facade
5.9.2010 / 10:00-12:45 / Bau2, EG
Pixelspaces IV
The Labs as Repairshops?
5.9.2010 / 14:00-17:00 / Bau2, EG
Infos: Hauptprogramm S.44 bis S.46 Featured Artist 2010: Richard Kriesche (AT)
Richard Kriesche (AT) lautet der Name des Featured Artist 2010. Der gebürtige Wiener ist Medienkünstler und -theoretiker, Ausstellungsmacher, Kurator von Kunst- und Wissenschaftsausstellungen, Herausgeber von Kunstzeitschriften (pfirsich, pferscha), Galerist (poolerie) und Publizist. Infos: Hauptprogramm S.50
Tipp: blood and tears / 2.–11.9.2010 / voestalpine Stahlwelt
Mit „blood and tears“ zeigen Ars Electronica und voestalpine die jüngste Arbeit von Richard Kriesche, die den Abschluss der Trilogie „ästhetik des kapitals“ (2006/07), „capital & code“ (2008) und eben „blood and tears“ (2010) bildet. Ein kurzer Rückblick: Der 2006/07 für das Skulpturenmuseum Marl begonnene Zyklus nimmt seinen Ausgang in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Kunstbetrieb und dessen finanzwirtschaftlichen Mechanismen. 2008 folgt ein high-tech System aus beweglichen Projektoren im Grazer Kunsthaus, die einen ganzen Raum mit Graphen aktueller Börsenkurse füllen. Die Welt der eben kollabierenden Finanzmärkte wird so in den Kunstraum übertragen und ihre Wirkmechanismen kritisch zur Diskussion gestellt. 2010 kommt nun ein ähnliches System zum Einsatz. Doch diesmal geht es um die Frage, wie hoch (oder niedrig) gesellschaftliche, kulturelle Werte im „Kurse stehen“. Und das in den Räumen des Global Player voestalpine. Eine Software analysiert, wie häufig Begriffe wie „Kunst“, „Kapital“, „Menschenrechte“ und „Klimawandel“ im Netz auftauchen, generiert daraus Charts und projiziert diese in den großen Repräsentationsraum der voestalpine. Infos: Hauptprogramm S.50 Prix Ars Electronica
1987 initiiert, gilt der Prix Ars Electronica als der Trendbarometer der internationalen Medienkunstszene. Ein Mal im Jahr kürt eine hochkarätige Jury die besten zeitgenössischen Arbeiten und verleiht ihren UrheberInnen die Goldenen Nicas, die „Oscars der Medienkunst“. Infos: Hauptprogramm S.53-60
Tipp: CyberArts / 2.-11.9.2010 / Magazine EG und OG 2
2010 wurden 3.083 Projekte aus 70 Ländern beim Prix Ars Electronica eingereicht. Die meisten Einreichungen verzeichnete die Kategorie „u19 – freestyle computing“ (657), gefolgt von „Digital Musics“ (615), „Interactive Art“ (562) und den „Computer Animations“ (494). Ein Best Of präsentiert die CyberArts-Schau. Infos: Hauptprogramm S.54-57 Japanese Media Art Festival / 2.-11.9.2010 / Bau 2, OG 3
Seit 1997 findet das Japan Media Art Festival jedes Jahr statt und prämiert kreative Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Entertainment, Animation und Manga. Zur Ars Electronica bringt man die Ausstellung „ROBOT-ISM“ und zeichnet damit die Entwicklung der Roboteranimation seit den 1960er Jahren nach. Infos: Hauptprogramm S.59 Sound Space / 2.-6.9.2010 / Tabakfabrik, Hochregallager
Genau wie Licht wird auch der Schall reflektiert, sobald er auf eine Oberfläche trifft. Glatte, harte Oberflächen werfen mehr Schall zurück als raue, weiche Oberflächen. Nicht zuletzt weil unsere iPods, CD-Player und Radios keinen echten Schallkörper mehr besitzen, zählt der Nachhall (eng. „Reverb“) bei der Aufnahme von Musik heute zu den am meisten verwendeten Klangeffekten. Das Hochregallager der Tabakfabrik hat das Problem fehlenden Halls nicht – im Gegenteil; hier ist der Hall zwölf Sekunden lang zu hören! Perfekte Voraussetzungen für Rupert Huber (AT) und seine akustischen Experimente… Infos: Hauptprogramm S.64 Lange Konzertnacht: Experiencing [Listening] Spaces / 5.9.2010 / 19:30-24:00 / Tabakfabrik
Die Lange Konzertnacht 2010 ist ein akustischer Spaziergang durch die Linzer Tabakfabrik. Mit dem estnischen Komponist Arvo Pärt (er feiert heuer seinen 75sten Geburtstag) steht dabei einer der bedeutendsten lebenden Komponisten zeitgenössischer klassischer Musik im Mittelpunkt. Seine Musik erfüllt die Backsteinarchitektur der Tabakfabrik. Infos: Hauptprogramm S.66 Klangwolke 2010: BABY JET – eine unglaubliche Idee zur Zukunft der Eisenbahn / 4.9.2010 / 19:45 / Linzer Donaupark
Die Klangwolke 2010 ist ein Eisenbahnprojekt der Zukunft. Unter der Leitung von Hubert Lepka (AT) verwandelt das Künstlernetzwerk Lawine Torrèn den Donaupark in einen „rechnenden Raum”. Zum Soundtrack von Peter Valentin (AT) entsteht vor den Augen des Publikums ein Thriller in Echtzeit. Drei Physiker des Projektteams stellen in einem Überschall-Event-Experiment den Zug der Zukunft vor: BABY JET. BABY JET ist ein unterirdischer Magnetzug, der im Vakuumtunnel mit Überschallgeschwindigkeit fährt. Auf Initiative von Lawine Torrèn wurde dieses Verkehrsprojekt mit den ÖBB, dem Ars Electronica Futurelab und dem Linz Center of Mechatronics von der Realisierbarkeit bis zum Rapid Prototyping als „Concept Train“ entwickelt. Infos: Hauptprogramm S.67 Meet ASIMO in Deep Space / 2.–8.9.2010 / Ars Electronica Center, Deep Space
Er ist 130 cm groß, wiegt 54 kg, hört auf seinen Namen, kann grüßen, steigt Stiegen hinauf und wieder hinunter und sprintet bis zu 6 km/h schnell – die Rede ist von ASIMO, dem wohl berühmtesten Roboter der Welt und Stargast im Ars Electronica Center. Im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica wird Hondas humanoider Roboter erstmals in Österreich einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Von 2. bis 8. September können FestivalbesucherInnen eine einzigartige Demonstration von ASIMOs Fähigkeiten miterleben. Schauplatz ist der „Deep Space“ des Ars Electronica Center. Infos: Hauptprogramm S.69 u19 – freestyle computing
„u19 – freestyle computing“ ist Österreichs größter Jugendcomputerwettbewerb, der sich seit 1998 als eigene Wettbewerbskategorie des Prix Ars Electronica etabliert hat. Seither haben Tausende Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren ihre Animationen, Videos, Web2.0-Anwendungen, virtuelle Welten, Robotik-Experimente und interaktiven Softwareentwicklungen eingereicht.
Tipp: u19 – freestyle computing Ausstellung / Ars Electronica Center, Main Gallery, Level -3
Eine so spannend wie unterhaltsame Zusammenstellung ausgezeichneter u19-Projekte, die allesamt zeigen, mit wie viel Einfallsreichtum, Witz und Leichtigkeit junge Menschen an der Schnittstelle von Mensch und Maschine, von realem und virtuellem Raum arbeiten. Infos: Hauptprogramm S.58 und 72
Tipp: u19 – Ceremony / 3.9.2010, 11:00, Tabakfabrik, Hof Bühne
Auf dem Programm stehen Preisverleihung und Präsentation der Siegerprojekte 2010. Infos: Hauptprogramm S.58 We guide you
2010 wartet die Ars Electronica mit einem so vielseitigen und spannenden Vermittlungsprogramm wie nie zuvor auf. Es gibt Sunset- und Nightparcours, CyberArtsparcours, Electrical Walks, Architekturführungen und Spaziergänge mit den Kulturlotsinnnen. Ausgangspunkt fast aller Unternehmungen ist die INFO LOUNGE beim Haupteingang der Tabakfabrik, lediglich die Electrical Walks starten am Hauptplatz, die Führungen der Kulturlotsinnen am Bulgariplatz. Infos: Hauptprogramm S.8
Tipp: Christina Kubisch: Electrical Walks
Christina Kubisch (DE) geht auf Wellenfang. Die ausgebildete Komponistin und renommierte Klangkünstlerin erkundet nicht den realen Raum, sondern taucht in die Welt der elektromagnetischen Wellen ein, die uns permanent umgeben. Seit 2003 widmet sich Christina Kubisch den elektromagnetischen Erscheinungen vor allem urbaner Gegenden. In Form ihrer „Electrical Walks“ hat sie bislang 25 Städte (von Bremen bis Mexico City) für ein breites Publikum akustisch erschlossen. Infos: Hauptprogramm S.51
Tipp: Rendezvous mit Peter Behrens
NORDICO Museum und architekturforum oberösterreich laden zu spannenden Entdeckungsreisen durch die weitläufige Anlage der Linzer Tabakfabrik. Im Mittelpunkt steht der Architekt, Maler, Designer und Typograf Peter Behrens (DE) und der von ihm in den 1930er Jahren geschaffene Erweiterungsbau, einer der konsequentesten Industriebauten des Funktionalismus überhaupt. Infos: Hauptprogramm S.10
Tipp: Kulturlotsinnen
Der Verein für interkulturelle Begegnung und Kulturvermittlung, kurz ibuk, lädt zu unkonventionellen Spaziergängen durch die Linzer Innenstadt. Unkonventionell deshalb, weil dabei nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten und Postkartenmotive, sondern die Lebenswelt von LinzerInnen mit migrantischem Hintergrund im Mittelpunkt stehen. Es geht um die unmittelbare Begegnung von TouristInnen und FestivalbesucherInnen mit Linzer MigrantInnen. Infos: Hauptprogramm S.10

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