Mittwoch, 18. August 2010

krankheit arbeitslosigkeit

in meinem kulturmagazin mittendrin, dessen bibliophile ausgaben ich demnächst im internet anbieten werde, habe ich mit den autoren ralf dahrendorf und volker hauff frühzeitig für bedingungsloses grundeinkommen plädiert.
20 jahre später macht sich der gründer der dm-drogeriemärkte stark dafür.
aber die zeiten haben sich geändert.
arbeitsmangel ist inzwischen ein leiden, an dem der überwiegende teil der bevölkerung schwer erkrankt ist.
je weniger die leute zu tun haben, desto kränker werden sie.
vielleicht ist das bedingungslose grundeinkommen doch eher eine phantasie intellektueller, die sich das so toll vorstellen können, weil sie selbst damit theoretisch viel anzufangen wüssten?
aber von sich auf andere zu schließen, ist gefährlich.
nichts ist so schwer wie der umgang mit unstrukturierter Zeit.
wer dies nicht gelernt hat, wird mitnichten zum kreativ sprühenden hans dampf, auch wenn monatlich tausend euro ohne auflagen auf seinem konto eintrudeln.
der einzige arbeitsmarkt, der wirklich dabei aufblühen würde, wäre der der sozialarbeiter und therapeuten.

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