Freitag, 7. April 2017

OB: "Internationalität und Gastfreundschaft sind Teil unserer DNA"

Niedersachsen bewirbt sich um Sitz von EU-Institution
Europäische Arzneimittel-Agentur soll von London nach Hannover umziehen
Niedersachsen hat am Freitag (7. April) seine Bewerbung um den Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA) bei der Bundesregierung eingereicht. Sollte die Bewerbung Erfolg haben, würde die EU-Institution von London nach Hannover umziehen. Die Zahl der Mitbewerber ist allerdings groß.
„Niedersachsen bietet mit seinen herausragenden Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Bereich der Gesundheitswirtschaft eine nahezu perfekte Heimat für eine Institution wie die EMA“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil. Hannover sei ein idealer Bewerber. „Die Bewerbung der Landeshauptstadt ist auch deshalb so vielversprechend, weil sie ausgezeichnete Beziehungen zu den Forschungseinrichtungen in Braunschweig, Göttingen, Oldenburg und vielen anderen Orten in Niedersachsen unterhält.“
Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok sichert die volle Unterstützung der Landeshauptstadt für die EMA zu. „Hannover ist eine erfolgreiche Messe- und Kongressstadt mit einer starken Gesundheitswirtschaft. Internationalität und Gastfreundschaft sind Teil unserer DNA. Wir unterstützen die EMA, wo wir können. Wir stellen attraktive Flächenoptionen bereit. Hannover als grüne Großstadt mit vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten bietet alles, damit sich die Beschäftigten und ihre Familien bei uns wohl fühlen.“
Sitz der EMA mit ihren derzeit rund 900 Mitarbeitern ist noch London. Nachdem die britische Regierung aber Ende März offiziell den Austritt aus der EU beantragt hat, muss sich die Agentur eine neue Heimat suchen. Ihre Aufgabe ist der Schutz und die Förderung der Gesundheit von Mensch und Tier durch die Beurteilung und Überwachung von Human- und Tierarzneimitteln. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Frage von Arzneimittelzulassungen in der EU. Gegründet wurde die Agentur im Jahr 1995.
Dem Vernehmen nach wird die Bundesregierung am Mittwoch der kommenden Woche darüber beraten, ob sie eine offizielle deutsche Bewerbung um den künftigen EMA-Sitz dem Sekretariat des Europäischen Rates zuleiten wird. Neben Hannover haben noch weitere deutsche Städte ihren Hut in den Ring geworfen. Laut Medienberichten sind unter anderem Bonn, Berlin, Frankfurt, München und Saarbrücken im Gespräch. Aber auch außerhalb Deutschlands ist die Konkurrenz groß. Europäische Metropolen wie Kopenhagen, Stockholm, Dublin und Barcelona gehen ins Rennen. Insgesamt 17 weitere EU-Staaten sollen Interesse an der EMA angemeldet haben. Erwartet wird, dass die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in diesem Sommer entscheiden, wohin die EMA umzieht.

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