Montag, 23. April 2012

Verena Becker hat Schuhgröße 40

Heute textet der Newsletterdienst Telepolis des hannoverschen Heise-Verlages:

Mord an Siegfried Buback: Gibt es einen Fußabdruck vom Schützen? Fußspur könnte Hinweis auf Tatbeteiligten geben, Gericht zeigt kein Interesse

Im hannoverschen Literatursalon, Conti-Hochhaus, habe ich zu diesem Thema vor längerer Zeit neben einem verzweifelten Ehepaar Buback gesessen, das dort den Mord an Michael Bubacks Vater Siegfried zum x-ten Male zur Sprache brachte.
Damals waren die beiden kurz vorm Aufgeben, nervlich angeschlagen.
Aber sie recherchieren inzwischen hartnäckig weiter, denn sie trauen dem deutschen Staat einen geplanten Mord zu, der unter dem Schlagwort Terroristen abgelegt werden soll, weil der Generalbundesanwalt Buback seinerzeit unliebsame Themen unbeugsam untersuchte.
Michael Buback: "Die mangelhafte Aufklärung eines Mordes an einem Generalbundesanwalt ist für Staatsbürger der BRD nicht akzeptabel."
Er vermutet hier einen großen Sündenfall des Rechtsstaates. Und je klarer er sich ausdrücke, je härter werde der Gegenwind.

Über Verena Beckerwurden im Tresor von Erich Mielke in der DDR Dokumente gefunden.
Buback fragt: Sollte die BRD erpresst werden?
Historikern wurden wichtige Belege entzogen.
Buback vermutet, dass der Geheimdienst Verena Becker schützt und er so nicht wissen darf, auf wen er wirklich Aggressionen haben kann, wer auf seinen Vater geschossen hat.
Buback: "Mein Vater musste weg. Er war an der Guillaume-Sache dran und ein Gegner der Stasi, hat Spionagefälle bearbeitet. War er dem Geheimdienst im Weg?"
Das Ehepaar Buback kämpft für Aufklärung, weil sonst das Vertrauen der Bevölkerung untergraben und die Jugend irritiert werde: "Man kann das doch nicht einfach als Bürger stehen lassen. Man hat doch eine Bürgerpflicht".
Bubacks beklagen, dass niemand etwas genau wissen will, weil möglicherweise der Verfassungsschutz in die Sache verwickelt war. Und dahinter die deutschen Behörden.
Der politische Wille fehle. Dabei solle doch der Staat als Vorbild dienen und die Bundesregierung die Kompetenz haben, notwendige Papiere freizugeben.
Es gäbe zahlreiche Wechselwirkungen staatlicher Stellen mit Terroristen. Zum Beispiel auch in Sachen Mogadischu, wo es eine Dependence des Special Command gab, aber darüber schreibe der Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt nicht.
Ein Ermittlungsrichter habe sich umgebracht.
Buback fordert, den Bundesnachrichtendienst genauer unter die Lupe zu nehmen, da auch bei den Fällen Adolf Eichmann und Klaus Barbie dort bereits viele Ungereimtheiten vertuscht worden seien.
Buback wünscht sich eine Gruppierung von Hinterbliebenen wie Frau Ponto, dem Schleyer-Sohn und ihm, um die massenhaften Unzulänglichkeiten systematisch untersuchen zu können.
Ingeburg Peters


Michael Buback, der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback, bloggt auf Kulturzeit von 3Sat.

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