Samstag, 12. Februar 2011

Ernährungssicherheit und Spekulation

Von Ingeburg Peters
Nach wie vor lebt Hannover vom Image "Messe-Stadt" und 2011 gilt dies besonders: mit Ligna-Holzmesse im Mai, Emo-Metallbearbeitung im September, Agri-Technica November, und vielen kleineren Messen dazwischen, zusätzlich zu den Zugpferden Cebit im März und Hannover-Messe im April.
Ebenso wie es bei der Eurotier 2010 um das Tier als industrielle Ware ging (Dioxin fiel dabei völlig unter den Tisch, obwohl man doch davon wissen musste), wird es bei der Agritechnica um Landwirtschaft als Industrieprodukt gehen.
Um die verheerenden Auswirkungen des Anbaus von Pflanzen als "Biokraftstoffe" auf die Ernährungssicherheit anschaulich zu machen, zitiere ich einfach mal aus einem Prospekt der DLG, Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, Frankfurt, (Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke, Präsident Carl-Albrecht Bartmer): "Allein in Deutschland setzte die Branche im Jahre 2008 über 10,7 Mrd. € um und umfasst annährend 100 000 Beschäftigte. Beste Perspektiven für erneuerbare Energien!
Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und technologische Fortschritte haben sich positiv und belebend auf den Bioenergiemarkt ausgewirkt. Er bietet interessante Chancen für Investoren unterschiedlichster Herkunft. Die Bandbreite reicht von Land- und Forstwirten über Privat- und Finanzanleger bis hin zu Energieversorgern, Industrieunternehmen und Kommunen."...
"Gingen Zuckerrüben über Jahrzehnte vom Acker direkt in die Zuckerfabrik, tauchen sie heute durch das wachsende Interesse, Zuckerrüben als Substrat für die Biogasproduktion einzusetzen, erstmals auf den Betrieben auf."
Vermutlich wird wieder ein Besuch der vier Biogasanlagen und zwei Hackschnitzelanlagen angeboten (Holz-Hackschnitzel dürften mit Sicherheit auch großes Thema schon bei der Ligna im Mai werden): E.ON Bioerdgas Einbeck (Verwendete Substrate: Mais-, Gras-, Zuckerrüben-, Roggen- und Sorghum-Silage - eine Hirseart, die das wichtigste Brotgetreide in Afrika ist), Biogasanlage Gehrden (hier auch Gülle und Festmist durch Vergärung), Bika GmbH&Co.KG in Langenhagen (hier auch Pferde- und Rindermist, Sonnenblumensilage, Roggenkorn), Raiffeisen Agil Leese (hier auch Reste aus der Lebensmittelindustrie).

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