Freitag, 12. Februar 2010

tanz der moleküle

heute ist der große tag: die längste lang-fassung metropolis auf arte im fernsehen.
meine tochter wird es wohl am brandenburger tor erleben, sie hält sich gerade bei der berlinale auf.
vor zwei jahren schon hatte ich meine familie nach heidelberg zu der kurzfassung des films mit live-film-musik in der stadthalle durch den sohn cornelius der hannoverschen pianistin anne meister geschleift, der mit nach hinten ge-gel-tem haar eine dem film würdige statur abgab und brillant dirigierte (gratuliere, anne, das verweilen des kindes unter deinem flügel, statt in den kindergarten zu gehen, hat sich gelohnt).
ich habe in den letzten tagen e-mails an relevante meinungsbildner geschickt, und bin heute mit einem bericht auf telepolis gekrönt, der auch die rolle von thea von harbou bei dem film würdigt, und diese typisch faschistische alberne unterteilung des guten metropolis von fritz lang und des schlechten der möglichst ganz in den medien verschwiegenen autorin thea von harbou kritisiert.

Lost and found:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32047/1.html


mir reicht das zwar noch nicht, aber besser als nichts.

Einerseits schreibt Telepolis vom Harbou-typischen bombast des ersten Satzes ihres romans Metropolis "Jetzt schwoll das Brausen der großen Orgel zu einem Dröhnen an, das sich wie ein aufstehender Riese gegen die Wölbung des hohen Raumes stemmte, um sie zu zersprengen", argumentiert dann aber recht widersprüchlich am schluss des Artikels, ein film müsse mit einem erdbeben beginnen, metropolis käme dem schon sehr nahe.

und auf (ausgedruckter) seite 14 ist von dem 'dämlichen' sinnspruch die rede
"Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz" sein.
bitte, was soll an diesem spruch dämlich sein?

mein herz jedenfalls tanzt...uhuhu... und die ganze welt bewegt sich.

jutta ditfurth betitelte eins ihrer bücher "feuer in die herzen".
und sogar kinderschänder woody allen wird von einer hannoverschen Psychotherapiepraxis zitiert mit: "Das Schwierigste im Leben ist, Kopf und Herz dazu zu bringen,zusammenzuarbeiten."

egal ob wir frauen scheiße schreiben oder gold, werden wir ignoriert, weil wir als berührbare unterste kaste (formulierung von Mary Daly,im Januar dieses Jahres verstorben, schluchz, hier ein interview mit ihr: http://www.stickam.com/viewMedia.do?mId=182900840) gar nicht für schuldfähig gehalten werden.
wir müssen schon geschickt werbung treiben, um vielleicht mal eine notiz wert zu sein. nicht jedoch in der süddeutschen zeitung, ich mag die frankfurter allgemeine ohnehin lieber.

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