Samstag, 13. Februar 2010

sexismus

gestern metropolis, der hellsichtige film von thea von harbou über die behandlung von humankapital (erinnerte bedrückend an haiti und die herz-maschine sowie der klon-vorgang gemahnten an tesla-technik).
ach nein, stopp, ein film von dem genialen fritz lang?

wenn man den film über dan browns "sakrileg" (viele sagen, das sei ein kitschroman) bezeichnet hätte mit dem untertitel "ein film von ron howard", so hieß der regisseur, da hätte sich dan brown aber dagegen verwahrt, nicht wahr?

aber dan brown ist ja auch ein mann, einer, der qua geschlecht zum patriarchalen regime gehört.
der geniale feminist rainer werner fassbinder hat für seinen unglaublich ins mark der frauenunterdrückung treffenden film "martha" einfach ein buch als vorlage genommen, dessen autor er komplett verschwieg, was dazu führte, dass "martha" nach urheberrechtlichen streitigkeiten erst 30 jahre später gezeigt werden durfte.
die sache mit dem unterdrückten ursprungstext als vorlage für einen film und dessen artifizielle realisierung ist also nicht gerade unbekannt in der filmbranche.

alte leute und kinder, so heißt es, sollen manchmal die wahrheit reden...
dass der faschismus deutschland nach wie vor tief in den knochen sitzt, ist unbestreitbar und kommt immer wieder unter der decke hervor:
der sehr alte johannes heesters, einst ein deutscher volks-star, äußerte im fernsehen, hitler sei ein guter kerl gewesen und entschuldigte sich später dafür.
auch thea von harbou bedauerte zu spät ihre begeisterung für den nationalsozialismus, als sie die schrecklichen folgen sah.


merten lagatz von der berlinale ließ mich wissen, er habe keinen bedarf an nachrichten von mir. laut myspace hat er affinität zu dolly parton's left boob, barbie, party animals, alkohol, sadie lune usw.. und vermutlich angst vor alten hexen wie mir.

und noch etwas: cornelius meister hat mit seinem heidelberger orchester vor zwei jahren eine ungleich genialere musikalische begleitung von metropolis zustande gebracht als gestern die kraftlose vorsichtige musikalische begleitung eines "metropolis-kenners" der klassik-szene.

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