Mittwoch, 16. März 2011

selbst-operation

hannover nach dem 11.03.11: ein einzelner mann überquert den kreisel goseriede, auf der schulter ein schild "Operieren Sie sich doch selbst!" tragend; das dach vom mövenpick am kröpcke dreckig, uhren-schrader aufgegeben, die pergola von schmorl angegraut, an der kröpcke-uhr ein zettel mit der aufschrift "Ich liebe Dich!" und drunter eine serie der telefonnummer zum abreißen. auf allen plakatwänden halbnackte frauen, was psychologen als abnehmendes sexuelles verlangen der bevölkerung interpretieren dürften; ehemals sinn&leffers ausgeweidet, in der limburgstraße reihenweise rolläden geschlossener läden; am ihme-zentrum schämt man sich mit gästen von auswärts vorbeizugehen; der einstige beton-protz-verwaltungsbau mit den verspiegelten insekten-fenstern des Deutschen Gewerkschaftsbundes an der dreyerstraße nun schon seit jahren verrottet, zuflucht für allerlei zwielichtiges, eingeschlagene scheiben (was denkt sich der DGB eigentlich dabei?). die kommunen werden vom bund ausgeblutet. eine der noch harmlosen folgen ist zum beispiel der verkauf der kavaliershäuser im georgengarten. nachdem gewerkschafts-peters unter dem druck der öffentlichkeit von dem kauf abstand nahm, ging das kleinod an einen investor, der die beiden häuser sanierte und renovierte. fragt sich nur wie, weder von der rückseite noch vorderfront geben die kavaliershäuser nun ein harmonisches bild ab. schadeschadeschade.
nein, es liegt nicht allein an japan, dass ich heute so düster dreinblicke. ip

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