Dienstag, 30. November 2010

Deutsche Messe benennt Park nach Computer-Erfinder Konrad Zuse




Einweihung Konrad-Zuse-Platz am 30.11.2010 im COSMOPOLITAN, Messegelände Hannover, Enthüllung der Stele, v.l. Heinz Paul Bonn, Vizepräsident des BITKOM e.V., Prof. Dr. Horst Zuse, Ernst Raue, Mitglied des Vorstandes, Deutsche Messe AG, Prof. Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Bernd Strauch, Bürgermeister der Stadt Hannover

2. Foto: Nachbau des ersten programmgesteuerten Rechners der Welt (Z3) von Prof. Dr. Horst Zuse, Sohn des Computererfinders Konrad Zuse

Hannover. Die Deutsche Messe AG ehrt Computerpionier Konrad Zuse und hat anlässlich seines 100-jährigen Geburtstages einen Park auf dem Messegelände Hannover nach ihm benannt. Der Park wurde am Dienstag von der niedersächsischen Wissenschaftsministerin Johanna Wanka, dem Sohn des Computerpioniers, Prof. Dr. Horst Zuse, dem Vizepräsidenten des ITK-Branchenverbandes BITKOM, Heinz Paul Bonn, und Messevorstand Ernst Raue auf den Namen „Konrad-Zuse-Park“ getauft. „Konrad Zuse zählt zu den wichtigsten deutschen Erfindern. Ohne seine Ideen und Innovationen würde sich die Welt heute deutlich langsamer drehen“, sagte Ernst Raue. „Mit der Benennung des Parks würdigt die Deutsche Messe als Veranstalterin der weltweit wichtigsten ITK-Messe CeBIT Zuses Verdienste um die Erfindung des Computers.“ Zuse entwickelte 1941 den ersten programmgesteuerten Rechner (Z3) der Welt.
Prof. Dr. Horst Zuse ergänzte: „Als ältester, aber auch sehr kritischer Sohn habe ich Respekt vor den Leistungen meines Vaters. Seine Rechenmaschine Z3 ist von der Architektur her sehr elegant und sehr ähnlich zu heutigen Computern konstruiert. Ich habe die Z3 in 2009/2010 noch einmal gebaut, und ich war fasziniert von der Genialität der Schaltungen dieser Maschine.“
Auch der BITKOM unterstützt die Initiative zur Namensgebung: „Der Computer ist die wohl bedeutendste Innovation des 20. Jahrhunderts. Mit dem Faxgerät und dem MP3-Standard hat er eines gemeinsam: Sie wurden in Deutschland erfunden, aber andere Länder haben sie kommerziell erfolgreich umgesetzt“, sagte Heinz Paul Bonn. „Der 100. Geburtstag von Konrad Zuse sollte Anlass sein, in der Innovationspolitik neue Wege zu gehen. Es muss uns gelingen, aus guten Ideen mehr international erfolgreiche Produkte zu machen, wenn wir weiterhin zu den wichtigsten Technologiestandorten gehören wollen.“ Auf Initiative des BITKOM wird auch in Berlin eine Straße nach dem am 22. Juni 1910 in Berlin-Wilmersdorf geborenen Konrad Zuse benannt.
Konrad Zuse begann seine Arbeit an programmgesteuerten Rechenmaschinen 1934 und schloss 1935 ein Studium als Bauingenieur ab. In den Jahren 1936 bis 1938 konstruierte er in Berlin die erste mechanische Rechenmaschine der Welt, die Z1, die auf der binären Schaltungslogik basierte. 1941 folgte die Z3 als erster programmgesteuerter Rechner. Anschließend entwickelte Zuse die Programmiersprache „Plankalkül“. 1947 machte sich Zuse zunächst mit einem Ingenieurbüro im Allgäu selbstständig und gründete 1949 im hessischen Neukirchen die Zuse KG. Dort stieg der Computerpionier 1964 als aktiver Teilhaber aus, und das Unternehmen wurde einige Jahre später von Siemens übernommen. Zuse ist Träger zahlreicher Ehrendoktortitel. Er starb 1995 mit 85 Jahren im hessischen Hünfeld.

Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

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