Freitag, 22. Oktober 2010

Zensus 2011: 800 Interviewer für die Befragung gesucht

Region Hannover koordiniert Erhebung für 20 Städte und Gemeinden


Wie leben die Menschen in Deutschland? Wie alt sind sie? Welchen Familienstand haben sie? Wo und was arbeiten sie? Antworten auf diese und weitere Fragen soll der „Zensus 2011“ bringen – eine Volks-, Gebäude und Wohnungszählung. Die Europäische Union hat die Zählung für das kommende Jahr angeordnet, auch Deutschland beteiligt sich. Jetzt suchen die Städte und Gemeinden Freiwillige, die die Menschen befragen.
Für die 20 Umlandkommunen in der Region Hannover koordiniert die Region das Vorhaben. 83.000 Menschen sollen in den 20 Städten und Gemeinden befragt werden – das entspricht 14 Prozent der Bevölkerung und weicht von der allgemeinen Linie ab. Geplant ist, zehn Prozent der Menschen in Deutschland in einer sogenannten Stichprobenerhebung zu interviewen. Wegen der besonderen Bevölkerungsstruktur im Ballungsgebiet Hannover ist hier die Zahl angehoben worden. Dazu kommen Interviews in sogenannten Sonderbeeichen wie Alten- und Pflegeheimen sowie Nachermittlungen zum Gebäude- und Wohnungsbestand. Allein für die 20 Städte und Gemeinden in der Region Hannover – ohne Landeshauptstadt – werden rund 800 Freiwillige gesucht, die gegen eine Entschädigung die Interviews führen. Jeder von ihnen soll etwa 100 Menschen befragen.
Der Grund für das Mammutprojekt: Statistiken und Zahlen sind Grundlage für politische Entscheidungen etwa zum Ausbau der kommunalen Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern. Doch die vorliegenden Daten stammen aus einer Fortschreibung vorhandener Zahlen. Zuletzt hat im alten Bundesgebiet 1987 eine Volkszählung stattgefunden, für das Gebiet der ehemaligen DDR 1990. Die Erkenntnisse etwa zum demografischen Wandel stehen daher auf unsicheren Füßen. Auch die Einteilung von Wahlkreisen und die Verteilung von EU-Fördermitteln hängen beispielsweise von diesen Daten ab.
Die Region Hannover wird die größte Erhebungsstelle Niedersachsens darstellen. Drei Mitarbeiter sind aktuell in Kooperation mit den Städten und Gemeinden mit der Vorbereitung beschäftigt, ab Januar besteht das Team aus neun Leuten. Die Werbung der Interviewer liegt dagegen in erster Linie in den Händen der Kommunen. Gefragt sind zuverlässige und genaue, verschwiegene, zeitlich flexible, volljährige Männer und Frauen mit sympathischem und freundlichem Auftreten, gepflegtem Äußeren und guten Deutschkenntnissen. Orts- und Fremdsprachenkenntnisse können für diese Tätigkeit von Vorteil sein, sind aber nicht Voraussetzung. Die sogenannten Erhebungsbeauftragten werden von Mai bis Ende Juli 2011 in Privathaushalten und Sonderbereichen wie Wohnheimen Menschen interviewen. Zwischen Oktober 2011 und April 2012 steht darüber hinaus die Erfassung von Gebäuden und Wohnungen an. Für jede erfolgreiche Befragung gibt es 7,50 Euro. Erhebungen in Sonderbereichen und Ermittlungen bei Gebäuden und Wohnungen werden mit 15,- € pro Termin oder Fall vergütet.
Die Interviewer werden zuvor geschult und während ihrer Aufgabe betreut. Sie erhalten einen Bezirk in ihrer jeweiligen Kommune, jedoch nicht im eigenen Wohnumfeld. Grundsätzlich wird in einer Befragung jeweils ein kompletter Haushalt erfasst – rein rechnerisch 2,1 Personen. Auf diese Weise kommen auf jeden Erhebungsbeauftragten etwa 50 Termine zu.
Die Beantwortung der Fragen ist im Übrigen keine freiwillige Sache – es besteht Auskunftspflicht. Allerdings sind die Befragten nicht zu einem persönlichen Gespräch verpflichtet. Sie können den Fragebogen auch selbstständig ausfüllen und an die Erhebungsstelle der Region Hannover senden. Schon jetzt die der Fragebogen online einsehbar auf www.hannover.de.

Wer Erhebungsbeauftragter oder –beauftragte werden will, kann sich in seiner Stadt oder Gemeinden an folgende Ansprechpartner wenden:

Die Erhebungsstelle Zensus 2011 der Region Hannover ist telefonisch unter (0511) 616-20011, per E-Mail unter zensus2011@region-hannover.de zu erreichen.

Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

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