Dienstag, 12. Oktober 2010

Niedersachsen-Tarif kommt Ende 2012

Bahnfahren wird leichter

Hannover, den 12.10.2010 Wer zum Beispiel aus Südniedersachsen mit Bus und Bahn in die
Lüneburger Heide reisen will, soll künftig nur noch ein Ticket kaufen müssen. Dafür wollen
die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), die Region Hannover und
der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) bis Dezember 2012 den Grundstein legen.
„Wir wollen die Nutzung des ÖPNV einfacher machen und mehr Menschen in Busse und
Bahnen locken“, skizziert Hans-Joachim Menn, Sprecher der Geschäftsführung der LNVG,
am Dienstag in Hannover die Ziele des Niedersachsen-Tarifes, der zwischen Ems und Elbe
und von der Küste bis zum Harz gelten soll.
In einem ersten Schritt werden die in Niedersachsen verkehrenden Eisenbahnunternehmen
ab Ende 2012 den Landestarif anwenden. Parallel dazu sollen aber auch große
Verkehrsverbünde für eine Zusammenarbeit gewonnen werden, „ damit der Bahnkunde bei
der Weiterfahrt im Verbund kein zweites Ticket mehr erwerben muss“, erläutert Menn den
weiteren Fahrplan. Schrittweise können dann weitere Kooperationen folgen.
Bestehende Verkehrs- und Tarifverbünde, wie zum Beispiel der Großraum-Verkehr Hannover,
der Verbundtarif Region Braunschweig, der Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen oder der
Hamburger Verkehrsverbund, werden ihre Funktionen und Aufgaben behalten. „Wir wollen
den Tarifdschungel lichten und auch außerhalb von Verbundräumen Reisenden die
Möglichkeit eröffnen, mit nur einem Fahrschein durchs ganze Land zu reisen und dabei auch
vom Zug in den Bus umzusteigen“, beschreibt Menn die Vorteile. Dafür sind in den nächsten
Monaten Gespräche mit Verbünden und anderen Akteuren vor Ort fest eingeplant.
Darüber hinaus versprechen sich die Aufgabenträger noch einen weiteren Wettbewerbsvorteil:
Bei zum Beispiel europaweiten Ausschreibungen wird der Niedersachsen-Tarif künftig in den
Vergabeunterlagen vorgegeben. Das werde den Marktzugang für Eisenbahnunternehmen weiter
erleichtern, sind sich die Fachleute einig.
Die Einführung des Niedersachsen-Tarifes ab Ende 2012 wird nicht zu einer Absenkung der
Fahrpreise führen. „Der Nahverkehr bleibt ein Zuschussgeschäft. Wir geben jährlich
rd. 260 Millionen Euro für die Bestellung von Nahverkehrszügen aus“, beugt der Chef der
100-prozentigen Landesgesellschaft etwaigen Erwartungen vor.
Während der Aufsichtsrat der LNVG dem Projekt bereits am Dienstag zugestimmt hat, wollen
Region Hannover und ZGB ihre Gremien noch im November bzw. Dezember beteiligen. Die in
Niedersachsen fahrenden Eisenbahnunternehmen sind bei der Konzeption des Landestarifes
von Anfang an eingebunden. Mit von der Partie sind auch Hamburg und Bremen. Da der
einheitliche Tarif auch für Fahrten zwischen Niedersachsen und Bremen/Hamburg bzw.
zwischen Bremen und Hamburg gelten wird, sind beide Stadtstaaten eng in die Planungen mit
einbezogen.

Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

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