Donnerstag, 14. November 2019

Ratsfrau, Baufrau, Schirmfrau

ganz stolz nannte sie sich "ratsfrau", ich war für ratsherrin. beim amtmann wirds schwierig. andererseits benutze ich das wort herr als schimpfwort. also doch baufrau, wie prof. luise pusch als begründerin der feministischen liguistik es vorschlägt. es ist so wunderbar sanft und aggressionslos. außerdem muss das wort "frau" mit allen abwandlungen wie "Dämchen" usw. raus aus der schmuddelecke. Cono ist im spanischen ein ebenso schlimmes schimpfwort wie F.... im Deutschen.
Aber was ist dann mit "Hausfrau"? Ich habe mal in einer SkifahrerRunde gesagt, ich sei Hausfrau. Meine LanglaufFreundin fing hysterisch zu kreischen an. Ich sagte, ich habe ein Haus. Der Mann gegenüber entgegnete, dann sei er Automann, denn er habe ein Auto.
Beim Arzt füllte ich den Anamnesebogen für Neupatienten mit der Berufsbezeichnung "Putzfrau" aus. Das brachte mir derartig große Nachteile ein, wie schlechtere Behandlung, weniger Rezepte, Aggressionen der Sprechstundenhilfe usw., so dass ich nun "Autorin" hinschreibe, was zu wesentlich besserer Kommunikation führt. 

Aus meinem Chef-Nähkästchen geplaudert, könnte ich serienweise Anekdoten beisteuern. Als die Dachdecker die Dachrinne erneuern sollten, fragten sie mich um Wasser und Kaffee, um die Angst vor mir zu verlieren. Ebenso der Webadministrator und andere. ip

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