Donnerstag, 18. März 2010

geschlecht und bildung

eine bekannte arbeitet beruflich nur mit frauen zusammen und vermisst das gespräch mit männern...
frauen seien so unintelligent (umständliche umschreibung von doof, das eigentor bemerkt sie nicht), während ihr vater und der gatte enzyklopädisch gebildet gewesen seien (beide leider verstorben).
okay, mich nervt es auch oft, dass ich mich in größerer runde bei ehepaaren immer mit der frau unterhalten muss, obwohl ich mit dem mann tausendmal mehr gesprächsstoff hätte.
andererseits: wenn man mit frauen erstmal über die ihnen standardmäßig zugewiesenen bereiche hinaus ist, wird das gespräch nach meiner erfahrung häufig überraschend witzig und informiert.
so war es gestern abend mit einer freundin und ihrer tochter.
es wurde über rollenverhalten reflektiert.
"die männer haben doch nur ein halbes hirn zur verfügung", konstatierte die mutter und "nur"-hausfrau trocken - ganz auf dem neuesten stand der neurologischen forschung.
ich musste kichern, denn sie ist katholisch und cdu-nahestehend.
wir kamen aufs thema psychoanalyse, sigmund freud, den angeblichen penis-neid, und seine theorien zur hysterie, die er von seinem eigenen verhalten abgeleitet hat.
auf diesen schwächelnden wurmfortsatz sollen wir frauen neidisch sein?
wir, deren körperliche ausstattung das non plus ultra ist?
freud sei doch längst überholt, sagte fachmännisch die tochter.
wir überlegten dann gemeinsam, ob frauen wirklich bereicherung durch die gute bildung ihrer männlichen angehörigen erwarten können?
wird bildung nicht viel zu häufig von männlicher seite als machtmittel eingesetzt?

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