Freitag, 12. März 2010

und immer immer wieder ihme-zentrum...

seit gestern gewöhnen sie uns anwohner der calenberger neustadt in hannover neben dem ujz glocksee an den lärm der holzfällerei.
zunächst werden scheinbar nur die kronen der pappeln gestutzt.
das nennt man salami-taktik.
ich traf soeben dort einen pulk von verantwortlichen, outete mich als ihme-city-zeitung, da sagten sie, sie wüssten nichts, gar nichts, wüssten nicht bescheid, mein name ist hase... was anderes hatte ich auch erfahrungsgeschüttelt gar nicht erwartet.
ich höre, als ich hundert meter weitergegangen bin, ihr schallendes gelächter.
diese mobbing-form ist mir noch aus meinem ex-kleingarten am teich des georgengartens vertraut, der, obwohl für naturgemäßes gärtnern preisgekrönt, dennoch ständig stein des anstoßes war.
die tiefen männerstimmen kommen eben einfach besser, können oder sollen einschüchtern.
die meisten wirklich relevanten informationen erhalte ich stets, wenn ich mich als unbedarfte oma/hausfrau anschleiche.
ein bürgerlicher hausbesitzer hatte mir vor einiger zeit untersagt, in meiner zeitung zu aktionen gegen die geplante abholzung zum angeblichen hochwasserschutz aufzurufen, er sehe noch chancen für eine weiche verhandlung.

neulich treffe ich ihn, frage, wann wir uns nun endlich anketten an die bäume, er sagt, man solle sich doch niemand verärgern.
was ist denn auch schon so ein zig jahrzehntelang gewachsener baum gegen die belange des industriellen komplexes, nicht wahr?
oder etwa doch mal anarchistisch ein überlaufbecken für hochwasser statt parkgarage im ihme-zentrum andenken? schließlich gibt es uns noch, wir anwohner sind wirklich noch vorhanden...
anschließend wollte ich die unternehmensgruppe hines, christoph reschke, anrufen, weil ich konstruktiv mitarbeiten möchte an dem neuen konzept dieser us-firma, die von der landesbank berlin (lbb) für das genannte lindener wohn-viertel eingesetzt ist, und zwar wie mein künstlerkollege christoph schlingensief entgegen dem motto länge mal breite mal geld.
die lbb-pressefrau sagte, ihr projektentwickler werde keine presse-auskünfte geben.
ich bohre nach: ja aber, der haz hat er doch....sie: eine ausnahme...ich: ach so, platzhirsch usw.
da es sich bei mir um die einmalige kombination der letzten freien publizistin handelt, weil ich gleichzeitig inhaberin meiner zeitung bin, empfehle ich der lbb, ihr neues konzept als pr-anzeige in meine zeitung zu stellen. wegen der transparenz.
kostenlos predige ich schon seit jahren, zwischen den hochbauten (ähnlich wie in manhattan) fußläufig an möglichst vielen stellen durchlässigkeit nach linden zu schaffen, um den tödlichen burg-charakter wegzubekommen.
"investor" engel frozzelte schon: frau peters will den durchbruch...
stimmt, herr engel, herr reschke, will ich auch.


und dann noch ein kunst-tipp am rande: in der legalen grafitti-galerie sind derzeit grandiose werke großer kunst zu besichtigen.
du meine güte, wie sich die künstler dort entwickelt haben, wenn ich das mit meinen ersten foto-aufnahmen von vor 30 jahren vergleiche, die das treppenhaus schmücken!

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