"das ist eine flug-papaya," sagt der hannoversche wochenmarkthändler am pfarrlandplatz, als ich die schöne farbe der frucht bewundere.
"wie bitte?".
"die kommt per flugzeug und kann normal reifen."
mir dämmert, was er meint.
in den supermärkten bekommst du entweder total harte, unreife früchte oder von innen nach außen tückisch und unsichtbar verfaulte.
die industrialisierung der ernährung schreitet gnadenlos voran - mit ihren honigpops und schokoflakes, einheits-salami-scheiben, nach nichts schmeckenden käsesorten, auf deren packung manchmal "alter gouda" steht, aber mit dem wunderbaren echten gouda nur sehr sehr peripher noch etwas zu tun hat.
ich hab keine lust, darüber jetzt noch lange weiter zu lamentieren.
fest steht, du musst gut geld haben, um die industrie-schiene zu umgehen, um nahrungsmittel zu kaufen, die diesen namen verdienen.
eine künstlerin hat am ihme-ufer in höhe der bastion plastik-blätter an einige bäume gehängt.
und dazu ein schildchen an die offensichtliche birke geheftet: roter ahorn.
recht so, find ich gut, das ist genau auf den punkt gebracht, was die nahrungsmittel-zocker der natur antun, sie machen uns ein x für ein u vor und bauen allein auf die kraft der werblichen hochglanzvermarktung.
passend dazu rief mich freitagabend eine frau an, ob ich irgendeine arbeit für sie hätte.
angesichts der seltsamen uhrzeit für bewerbungen bat ich um eine e-mail.
da stand dann zu lesen, jede arbeit sei recht, nur nicht das, was sie gelernt hatte, grafik-design. sie hatte die schnauze gründlich voll von werbeagenturen.
Samstag, 6. März 2010
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