Donnerstag, 14. März 2019

All die reportagen meines lebens.



Überall gast sein, überall eingehend informiert werden. Und doch immer draußen vor der tür bleiben. Jetzt, 2019, werden journalisten offen verachtet, in der türkei rausgeschmissen, von informanten lächerlich gemacht; manche brechen ein interview ab, weil ihnen die fragen nicht passen. Es weht ein rauher wind. Journalisten sind so etwas wie „zigeuner“ schon immer gewesen. Journalisten sind die zigeuner der arbeitsgesellschaft. Max Frisch wurde erst schriftstellerisch etwas, als er einen festen beruf ergriff. Journalist sein ist eigentlich kein richtiger beruf. Meistens sind die informationen gezielt manipuliert, über die er/sie zu schreiben hat. Er/sie kann noch ein wenig, je nach bildung und literarischem vermögen, wohlgesetzte wörter drumherum drapieren, einen guten einfall für eine überschrift haben, mehr aber auch nicht. Der kern des inhalts ist von seinem arbeitgeber, dem tendenzbetrieb, und dessen kunden, vorgegeben.

All die reportagen meines lebens – vergebens? Da ich meine eigene herrin war, hielt ich mir die titelseite stets für gewagte intentionen frei.  Und so wurde mein zeitungmachen zur ergebniswirksamen permanenten performance – wie jetzt das internet. ip






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