Samstag, 24. April 2010

Maut und Öko-Steuer

Der hannoversche Umweltmediziner Dr. Klaus Borcherding (www.praxis-borcherding.de) schreibt in seinem neuesten Newsletter:
Vielleicht haben Sie in den Medien gelesen, dass das Umweltbundesamt eine Maut für Pkw in Deutschland befürwortet.
Natürlich möchte niemand für das Fahren mit dem Auto noch mehr bezahlen.
Wer allerdings fundiert mitreden möchte, sollte einmal in das entsprechende Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes werfen, das knapp und übersichtlich gestaltet ist.

Das Umweltbundesamt fast seine Position zusammen mit: "Rund 47 Milliarden Euro der vom Pkw-Verkehr verursachten Kosten sind zurzeit nicht durch die erbrachten Steuern und Abgaben gedeckt.
Eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut für das gesamte Straßennetz könnte diese Lücke schließen und umweltfreundlichere Mobilität fördern."

Broschüre des Umweltbundesamtes
Leitfaden "Effizienter Fuhrpark - kostengünstig, umweltschonend, zukunftssicher"
Link: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3929.pdf

Ohnehin hat es die Seite des Umweltbundesamtes verdient, lobend erwähnt zu werden. Neben vielen Fachartikeln gibt es dort viele interessante Informationen für den Verbraucher, die man sich herunterladen kann, z. B. über Batterien, Drucker, Farben und Reinigungsmittel.
Auf meine Nachfrage hin plädiert Borcherding doch mehr für eine Erhöhung der Öko-Steuer, da diese leichter zu erheben sei und sich sehr gut als Steuerung zur "Bestrafung" der energiefressenden Autos einsetzen lässt.
"Eine Maut würde eigentlich viel zu viel administrativen Aufwand erfordern. Ich halte die Kosten für den Transport für zu gering, da sie nicht alle Folgekosten decken.
Da alle vom Warenverkehr profitieren, auch die, die kein Auto besitzen, sollte ein Teil der Kosten für den Verkehr schon die Allgemeinheit tragen, aber weniger als derzeit.
Der ADAC postuliert hier gerne das Recht auf Mobilität.
Aber der Staat hat nur darauf zu achten, dass jemand seine Rechte wahrnehmen kann, ist aber nicht verpflichtet, die Kosten dafür zu übernehmen.
So kann zwar jeder seine Meinung frei äußern, die Kosten jedoch diese zu publizieren, müssen selber aufgebracht werden.
Natürlich fühlen sich Menschen in ländlichen Regionen durch höhere Kosten für das Autofahren benachteiligt, aber einerseit ist die weitere Zersiedelung der Landschaft nicht sinnvoll, andererseits würde dann mehr Bürger auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen wollen, so dass sich ein engmaschigeres Bus- oder Bahnnetz wieder lohnen würde."

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