das wurde mir heute hautnah klar, als ich mit einer studienabsolventin sprach, die in drei geisteswissenschaftlichen fächern erfolgreich abgeschlossen und nun bereits eine odyssee der jobsuche hinter sich hat. frauen, gut ausgebildet, denkt man, das war es doch, was so wichtig war und geschehen musste. aber pustekuchen, sie rennen genauso gegen die wand wie der jugendliche hartz IV-empfänger, der sich an seiner bierflasche festhält.
die lage ist gar nicht mehr vermittelbar, würde ein kabarettist es ironisch ausdrücken: no future ist der normalzustand.
das zahlgeld und kreditgeld hat sich schon lange, und von fachleuten ungebremst, vom sichtgeld abgekoppelt, das gesamte finanzsystem ist ein einziges spielcasino. die realwirtschaft ist automatisiert.
eine kuh, die früher beim bauern fast zur familie gehörte, ist zur reinen produktionsmasse geworden, und so wie ihr ergeht es in der industriegesellschaft allen anderen tieren und pflanzen auch.
nun schließlich kommt der mensch an die reihe, finanziell ausschlachtbar vor allem die frau. schon preisen private zellbanken ihr nabelschnurblut an.
wann endlich werfen die jobsuchenden den kram hin und verbünden sich mit migranten, subproletarierinnen, straßenkindern, facharbeitern, studentinnen, leiharbeitern, künstlern, hartzIV-empfängerinnen, intellektuellen, um den kapitalismus abzuschaffen, wie jutta ditfurth es in ihrem buch "zeit der zorns" (droemer) ersehnt: "törichte milieubeschränkungen sollten überwunden werden. denn menschen sind uns mehr wert als dinge".
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