Dienstag, 11. August 2009

die tägliche hölle

eben kommt der hermes-bote, der in der nachbarschaft wohnt.
ich bin nicht freundlich, weil ich mir diese energie für den macho sparen kann, obwohl ich grund zur freude habe, da meine Basil-Taschen fürs Fahrrad ankommen.
er meckert: der herr von der city-zeitung mit dem hund wollte soeben das paket nicht annehmen und meint den nachbarn, der meinen hund gerade ausführt wie jeden morgen.
ich schreie den boten an: ich bin die city-zeitung.
er fragt beleidigt, warum ich so schreie.
blöde frage, wer würde nicht schreien, wenn er nach 40 jahren arbeit als durchlauferhitzer für unsummen von geld immer noch nicht anerkannt, nicht einmal wahrgenommen wird.
ich brülle ihn jetzt undamenhaft an: weil ich Sie nicht abkann.
und muss nun um meine unversehrtheit und die meines hauses fürchten.
endlich entschließt er sich männlich, größe zu demonstrieren und zieht locker pfeifend vondannen.
heide simonis haben sie solange gegen die wand geklatscht, bis sie mus war. ich bin auch nicht mehr weit davon entfernt, denn dieser bote ist nur ein fall von tausenden täglicher diskriminierung, die mir widerfährt.
es ist nicht lustig, eine selbstständige frau zu sein, ganz und gar nicht. es ist die hölle.

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