Montag, 20. Juli 2009

sonntag-nachlese

gespenstische szenarien am gestrigen sonntag. ich komme gegen abend am ihme-ufer entlang und sehe durch zerbrochene schaufensterscheiben eines ehemaligen ladens hindurch mitten in schutt und müll einen mann, der dort beim schein der lampe an einem tisch sitzt.
ich stecke meinen kopf durch die öffnung mit den spitz aufragenden scherben (erst hinterher wird mir klar, wie gefährlich das ist) und er grüßt freundlich in schwizerdütsch: "morgen sind wir fertig hier im hannoverschen ihme-zentrum. wir haben von der berliner bank nur genauso viel geld bekommen, wie für die wiederherstellung des parkgaragenbodens nötig war. der rest, der hier überall seit 35 jahren verrottet, bleibt so."
er schüttelt den kopf. "und niemand da, der die bauarbeiten fortführt hier."
ich ziehe meinen kopf wieder aus dem scherbenloch und gehe weiter.
treffe eine nachbarin. die sagt: "ich habe heute das seltsamste ereignis meines lebens gehabt, stehe draußen im trockenen und wenige meter weiter regnet es in strömen. ich hätte also in den regen überwechseln können..."

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