Mittwoch, 22. Juli 2009

gefolterte tomaten

die lebensmittel verbinden uns menschen ganz eng mit der natur.
vor einigen jahren habe ich selbst mal in einem imbiss gammelfleisch verzehrt und mir war gehörig schlecht davon. und was über die supermärkte inzwischen auf den tisch kommt, appelliert mit bunten bildern und ausstattung an die fantasie statt an nase und zunge. denn das kapitalistische system basiert auf der ausbeutung von mensch und natur.
was mir beim besuch einer gemüse-produktionsfirma schmerzlich bewusst wurde: dieses ausbeutungsprinzip gilt auch längst für die pflanzen, bei den tieren ist es hinlänglich bekannt (wiesenhof-hähnchen).
dort also wurden tomaten gezüchtet, man könnte auch sagen, gezüchtigt. ihre endlos langen stränge kennen keine erde, nur "angereicherte" nährlösung und künstliche beleuchtung die ganze nacht. sie müssen tomaten tragen, soviel nur möglich ist. und das ganze bekommt dann noch das prädikat biologisch, weil die nährlösung viel schlimmer mit giftstoffen versetzt sein könnte, worauf hier verzichtet wird.
ich fragte den inhaber, ob das licht auch ausgestellt wird. ja, sagt er, zwei stunden pro nacht. ich frage warum. er: damit die tomaten mal ausruhen können.
was bei der fleischproduktion (schauen sie sich dazu ein paar videos von hagen rether unter you tube an) gang und gäbe ist, kühe mit riesigen eutern, mit denen sie das gleichgewicht verlieren, zuchtbullen, die mit pheromonen ausgestattete künstliche vaginas bespringen müssen, ist bei der gemüseproduktion auch das kapitalistische mittel der wahl: industrieproduktion tötet die natur und schließlich auch die menschen.

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