Donnerstag, 24. Juli 2008

verzweifelt, aber geistig voll da

4.9.1977, valerie solanas schrieb an den märz-verleger jörg schröder, her contact-man-of-the-mob, was sie alles unternommen hat, um geld und verlorene verlagsrechte für ihr werk zu bekommen. sie brauchte das geld zum schreiben. aber sie hatte auch fragen an ihren contact-man, wer über sie in aller welt berichtet hatte, warum überall ihr "Scum manifesto" verwendet wurde, aber niemand sich auf sie bezog. sie wollte mehr wissen über einige gruppen, die sich doch trauten, sich nach ihr zu nennen. sie wünschte informationen über die deutsche feministische presse oder ob dort projekte anderer autorinnen zum zuge gekommen seien. kennst du alice schwarzer, wie ist ihre adresse? fragte sie ihren selbsternannten contact man of the mob.
Am 25. April 1988 wurde sie vom Hausmeister eines Obdachlosenheims tot aufgefunden. Sie starb mit 52 Jahren an einer Lungenentzündung. die manuskripte, die der hausmeister auf ihrem tisch gesehen hatte, waren verschwunden.
Die Regisseurin Mary Harron, die Valerie Solanas zur Heldin ihres Films „I Shot Andy Warhol“ machte, war nach eigenen Aussagen von dem Text "Scum Manifesto" stark beeindruckt. Harron in einem Zeitungsinterview: „Eine Lektüre, die mein Leben veränderte. Kein Buch hat mich je so angerührt und erschüttert“.
solanas anlayse der schädlichen männlichkeit ist genial, ihre ausmerzungsvorschläge hingegen würden nur den ewigen leidenskreislauf weiterführen, gewalt ist immer ein zeichen menschlichen versagens, egal von welcher seite sie kommt.
Ihr Manifest ist als Taschenbuch im Maro-Verlag, Augsburg erschienen. die Umschlaggestaltung mit dem verfremdeten porträt solanas erinnert an die techniken andy warhols.

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