Freitag, 11. Juli 2008

generation praktikum

in den medien werden die praktikumsverhältnisse mit keiner oder zu geringer entlohnung negativ und ohne aufstiegschancen dargestellt. was kaum berücksichtigt wird, ist, dass die meisten praktikanten ein fest umrissenes aufgabengebiet haben möchten, dies aber vor allem bei kleineren unternehmen einfach definitiv nicht mehr zur verfügung steht.
die computer haben den menschen die meisten regelmäßigen arbeiten abgenommen. es bleibt übrig: viel verschiedenes, das oft eine gute entscheidungsfähigkeit benötigt. kaum ein praktikant hat bock drauf.
wer zum pressetermin geht, kann mit den modernen preiswerten didigtalkameras auch gleich ein foto machen und die pressemappe mitbringen. respektive in 70 prozent aller fälle liefert eine PR-agentur nach der grundsteinlegung, dem ereignis usw. texte und fotos in best-qualität eilends kurz danach per e-mail digital frei haus. ich habe sogar schon berufsfotografen bezahlt, nur um dann das bessere foto der pr-agentur zu verwenden.
während ich in meiner volontärszeit mit setzern, korrektoren, lithografen, metteuren, fotografen und grafikern zusammenarbeitete, muss ich dies notgedrungen heute alles selbst können, die arbeit von 6 weiteren berufszweigen leisten, von denen es die meisten gar nicht mehr gibt.
der computer mit seinen fantastischen desktop-publishing-programmen hat diese leute richtung arbeitsamt zum nummernziehen katapultiert, während ich tag und nacht und wochenends vor dem schirm sitze, und meine zeitung aus kostengründen allein fertigstellen muss, was einerseits eine große chance ist, andererseits kräftezehrend.
früher hatte ich eine sekretärin, allein wegen der telefonbetreuung unumgänglich, heute habe ich das portable immer dabei und beantworte alle telefonate schnell und unkompliziert.
die enorme produktivität der automaten macht menschen überflüssig. wir haben eine antwort darauf zu suchen, eiligst!

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