Freitag, 1. September 2017

Die Qual der Wahl



Von Ingeburg Peters

Im Hausflur liegt eine demonstrativ in kleinste Teile gerissene Wahlbenachrichtigung.
Verständliche Verhaltensweise, denn was derzeit in „Germania“ läuft – und im „Alten Europa“ generell – passiert ohne Parlament, das mit den Millionen der verschiedenen Lobbies bestochen ist. Gerade haben e.on und Co. die Sektkorken knallen lassen ob der Milliarden „Entschädigung“ in Sachen Atomkraft.
Der geschiedene Ex-Bundeskanzler Schröder fängt bei Rosneft an, besucht aber vermutlich seine Adoptivkinder in Hannover, die unsere Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf  ihm zuliebe gewünscht hat. Der in den Ruhestand gegangene Enercity-Chef Feist stieß von Exxon herzu. Die sogenannte Globalisierung verwebt sich immer mehr mit der Politik.
Warum also wählen? Dass Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn aus Hannover-Linden ihre politische Karriere schon jetzt beendete, spricht für ihre Integrität und gegen politische Abgebrühtheit.
Die Schweizer mit ihrem vorbildlichen Abstimmungssystem lassen das Thema Geld-Oase außen vor. Es gibt sie ja auch inzwischen auf so vielen Inseln – realen und virtuellen – dass man den Überblick verliert, politisch zuerst.
Den Wahlzettel ungültig abliefern? Als Statement für Demokratie? Every drop in the ocean counts? Every plastic-drop, an dem die Verbraucher nicht schuld sind. Ihnen wurde und wird Plastik allenthalben von den Konzernen aufgedrückt –  das schlechte Gewissen nun noch zynisch gratis hinterher geschmissen.
Ängstigt oder begeistert Sie eine Welt mit 30 Milliarden Geräten mit Internetverbindung, fragt Mozilla Firefox.
Kann nur noch einen einzigen Grund finden, zur Wahl zu gehen: Dass weniger Nazis ins Parlament einziehen. Dies hat nichts mit Hoffnung zu tun, sondern ist reine Verzweiflung.








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