Montag, 30. Januar 2017

„Verweile doch (ein Abgesang)“

Copyright Angela von Brill
Mitteilung Referat Medien   –  Icaro Zorbar in der Kunsthalle Osnabrück
 Diese erste Einzelausstellung des kolumbianischen Künstlers Icaro Zorbar in Europa ist der Auftakt des Kooperationsprojekts „Danse Macabre“, zu dem sich das Theater Osnabrück, das Felix-Nussbaum-Haus, das Diözesanmuseum und die Kunsthalle Osnabrück zusammengeschlossen haben.Der kolumbianische Künstler Icaro Zorbar verwandelt alte Plattenspieler, Tageslichtprojektoren, Spieluhren, Ventilatoren und  andere Technikrelikte in minimalistische Kosmologien und transformative Dekonstruktionen. Der Besucher, der noch gerade die Lichtmetaphysik von Jan Tichy (Installation Nr. 29, Neues Rathaus) und die Sound-Performance „I hear light“ von Ayumi Paul erlebt hat, darf wiederum auf einen kompletten Umbau der Kunsthalle gespannt sein.
Die faustische Anspielung des "Verweile doch! Du bist so schön!" deutet Icaro Zorbar in ein  künstlerisches Bekenntnis zur Entschleunigung um. Die ortsbezogenen Installationen im ehemaligen Kirchenraum sind ein Versuch, sich den offenkundigen Krisenphänomenen des 21. Jahrhunderts durch Transparenz, Analyse und Offenlegungen zu nähern. Die zum Teil aus internationalen Sammlungen und Museen entliehenen Kunstobjekte des 39-jährigen Künstlers geben dem Publikum die Gelegenheit, sich mit den Konstruktionsplänen des  analogen Zeitalters zu beschäftigen, sie machen Beteiligung und Partizipation möglich.
Die Ausstellung "Verweile doch (ein Abgesang)" in der erneut verdunkelten ehemaligen Dominkanerkirche will Reflexionen über Alterungsprozesse von Technologien, Gesellschaften und Epochen anregen. Icaro Zorbar legt dafür die Schaltpläne der Zeit und des Vergänglichen offen, auch um mit dem Publikum sein Wissen um die Verlangsamung von zeitlichen Prozessen zu teilen. Dafür werden planetarische Konstellationen, tragische Liebesbeziehungen und Weltzeituhr-Maschinen akribisch inszeniert, auch um zu zeigen, wie Zeit vergeht. Stets ohne die Lötspuren zu verschleifen.
Icaro Zorbar wurde 1977 in Bogota, Kolumbien geboren, absolvierte dort ein Bachelorstudium im Bereich Film und Fernsehen und einen MFA in Bildender Kunst. Derzeit setzt er seine Studien an der Kunstakademie in Bergen (Norwegen) fort. Seine Biografie umfasst Ausstellungen in Lateinamerika, den USA und Europa. Seine Installationen wurden u.a. im New Museum in New York und der Sao Paolo Biennale gezeigt. Sie befinden sich in internationalen Sammlungen wie dem Mudam Luxemburg und der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary in Wien. Ausführliche Informationen: www.dansemacabre-osnabrueck.de
Veranstaltungsadresse: www.kunsthalle.osnabrueck.de


Öffnungszeiten: Di 13-18 UhrMi, Do, Fr 11-18 Uhram 2. Do im Monat 11-20 UhrSa + So 10-18 Uhr 

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