Montag, 26. September 2011

Modernisierung des Heizkraftwerks Linden

Reinigung der Kesselanlage vor der Inbetriebnahme

Der über 1.000 Tonnen schweren Dampfkessel im Heizkraftwerk-Linden ist fertig und damit sind alle wesentlichen Komponenten der neuen Gas- und Dampfturbinenanlage errichtet. Vor der ersten Inbetriebsetzung muss die Anlage gründlich gesäubert werden. 

Seit Mitte August hat enercity deshalb Kessel und Dampfleitungen einer aufwändigen Reinigungsprozedur (dem „Beizen“) unterzogen. Hierbei werden Fettrückstände und Rost mittels einer Reinigungsflüssigkeit aufgelöst und ausgespült. Zum Sammeln der Flüssigkeit dienen temporäre Becken im Hof des Kraftwerks. 

Von Ende September bis Anfang November 2011 wird an einzelnen Tagen das „Ausblasen“ der neuen Kesselanlage erfolgen. Dazu wird der Kessel mit Hilfe der Gasturbine erwärmt und produziert erstmals Dampf. Dieser Dampf muss zunächst durch provisorische Leitungen an der Turbine vorbei in die Atmosphäre ausgeblasen werden, da sich nach dem Beizen immer noch kleine Fremdpartikel in den Rohrleitungen befinden können. Das Ausblasen sorgt dafür, dass bei der zukünftigen Stromproduktion keine Fremdpartikel vom Dampf mitgerissen werden und die mit 7.700 Umdrehungen pro Minute rotierenden Turbinenschaufeln schädigen oder gar zerstören.

Der mit dem Ausblasen verbundenen, ausnahmsweise höheren Geräuschentwicklung wirkt enercity entgegen. Der ausgeblasene Dampf wird durch Eindüsung großer Wassermengen heruntergekühlt. Die daraus resultierende Volumenverringerung senkt die Geschwindigkeit des Dampfes und der Lärmpegel ist deutlich geringer. Unvermeidbare Dampfaustrittsgeräusche werden allerdings während dieser Zeit an einzelnen Tagen für mehrere Stunden hörbar sein. 

Je nach Wetterlage ist diese Maßnahme durch das Aufsteigen einer weißen Wolke sichtbar. Es handelt sich hierbei lediglich um harmlosen Wasserdampf. Leider wird es nicht vollständig zu vermeiden sein, dass im Zuge der oben beschriebenen Maßnahmen, je nach Windrichtung akustische Beeinträchtigungen entstehen können. 

Bereits heute bedankt sich enercity für das Verständnis der Anwohner. Zum nächsten Jahr wird das modernisierte Wahrzeichen Lindens neu präsentiert, das zukünftig noch stärker mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung zur Versorgungssicherheit in Hannover beitragen wird.

Ziel der Modernisierung ist eine Leistungssteigerung der Anlage um rund 130 MWel auf 230 MWel bei der Stromproduktion. Die Fernwärmeleistung wird ebenfalls von 90 auf 180 MWth erhöht. Damit bekennt enercity sich klar zur Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärmeversorgung für Hannover. Durch höchste Wirkungsgrade und durch Verwendung von Erdgas als Brennstoff werden CO2-Einsparungen von über 200.000 Tonnen pro Jahr erreicht. Der Umbau im Heizkraftwerk Linden ist die derzeit wirksamste Maßnahme im Rahmen des Klimaschutzaktionsprogramms mit der Landeshauptstadt Hannover (Klima-Allianz 2020).
 
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