Im November 2010 fand ein mit internationalen Spitzenwissenschaftlern besetzter Kongress in Hannover statt: Our common future, unsere gemeinsame Zukunft.
Nun liegt eine teure Hochglanz-Brochschüre mit der Zusamenfassung dieser von der VolkswagenStiftung initiierten Veranstaltung vor, die inhaltlich mit hohem Layout-Aufwand, und ausschließlich in der Herrschaftssprache Englisch, unfreiwillig klarstellt, dass die derzeitige Wissenschaft keine Hilfestellung bietet bei den drängenden Problemen der Gegenwart.
Weder erforschen die dort genannten Wissenschaftler, wie es zu den vielen Miss- und Totgeburten in Südamerika durch gen-verändertes Monsanto-Soja kommt. Noch wird angedacht, wie die Rolle des Staates künftig aussehen könnte.
Stattdessen schreibt beispielsweise ein New Yorker Professor indischer Herkunft allen Ernstes über die dichtgedrängten Slums und Wohnsiedlungen Mumbais (ehemals Bombay), der Mensch gleiche halt eher einer Ameise als einem Höhlenbewohner.
Da haben wir es wieder. Die Wissenschaft begründet, was ohnehin nicht zu ändern möglich scheint. Wissenschaftler solcher Art, die unser Leben verlängern wollen (während bereits jetzt eine Krankenkasse nach der anderen an den enormen Kosten der Apparatemedizin krepiert), aber die drängenden Probleme der Ausbeutung schön reden, brauchen wir aber nicht.
Keine Forschungsbeiträge dort zur derzeit explodierenden Militarisierung, zum Verfall der Bürgertugenden, zur Gefahr des totalen Krieges aller gegen alle...
Ins Internet hat, und dies wäre ein vorbildliches Beispiel, Michael Sandel von der Harvard-Universität eine weltweit (sogar in China) geschätzte Vorlesungsreihe auf YouTube über Gerechtigkeit gestellt. Dort werden Fragen angesprochen, die den Leuten wirklich auf den Nägeln brennen.
Diese Reihe hat mich angeregt, auch in Hannover solche Diskussionen anzustoßen (Siehe Freisprech zum Thema Gold am 15. Juli: "Dürfen Bodenschätze weiterhin ausgebeutet werden?", ganz ohne Gala-Diners und Hochglanzbroschüren.
Sie kommen doch auch? ip
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