Mittwoch, 6. Mai 2009

gedanken zum ursprung der krise

beispiel freiberuflerin: elektronische mind-maps machen meine aufgaben übersichtlich.
am besten kommt die arbeit voran, wenn ich allein arbeite.
wenn arbeitskräfte da sind, dann sagen sie, gib uns was, was wir allein abarbeiten können, aber diese dinge bewältigt der computer am besten und schneller.
bei allen anderen sachen muss ich selbst den überblick behalten bzw. die korrektheit überprüfen, entscheidungen treffen. das kontrollieren von mitarbeitern ist dabei nur stressig und unangenehm, und kostenintensiv.
ich brauche wenig repräsentative kleidung, weil ich fast alles per internet abwickeln kann, weniger aus dem haus muss. ich brauche kein auto, denn inzwischen kann ich mir so gut wie alles ins haus liefern lassen. mit dem portable telefon wurde die telefonzentrale und die sekretärin entbehrlich. durch die vielen hotlines und callcenter, bei denen man in der warteschleife hängt und diverse nummern drücken muss, kann eine sekretärin diese aufgaben auch gar nicht mehr erledigen, sondern wer? ich natürlich, auf laut gestellt und nebenher: "der nächste mitarbeiterplatz wird frei für Sie".
ganz zu schweigen von meiner branche, dem zeitungmachen. früher gab es korrektoren, Reprografen, Layouter, Fotografen, setzer, metteure, all diese berufe sind schon verschwunden der des fotografen dezimiert. wer macht die gesamte zeitung allein: ich.
das heißt, einige wenige sind überlastet, der rest zieht nummern beim arbeitsamt oder sozialamt.
wobei ich eine ganze anzahl leute kenne, die den sozialstaat ganz schön für sich ausnutzen. aber der bricht ja nun auch bald zusammen, wie es aussieht.
brauchst du neue ausweise, musst du beim electronic government verfolgen, ob sie schon fertig sind, das spart bei der stadt wieder arbeitsplätze.
nur die beamten als diener dieses korrupten staates werden bezeichnenderweise noch vom dumping verschont. sie sind von sozialabgaben befreit, erhalten aber fette pensionen von 4000 euro monatlich.

auch die von männern ach so verachtete hausarbeit ist zum bewegungsauslgeich nach umfangreichen computer-sessions geworden.
wie der vatikan zynisch bemerkte, erleichtern waschmaschine, und ich füge hinzu, auch geschirrspüler, microfasertücher (so gründlich, dass sie feine frauenfinger aufreißen, ebenso wie viele putz-chemikalien) und sensible sauger das saubermachen enorm, so dass selbst die putzfrauen-minijobs weniger werden. fertiggerichte schonen den ofen, und so weiter und so fort.
ebenso gibt es im instandhaltungsbereich hochleistungsfähige bohrmaschinen, akuschrauber, klick-systeme, die viele renovierungsarbeiten leicht machen. hornbach beispielsweise hat seine gesamte werbung auf diesen umstand abgestellt.

kurz gesagt, die automation vernichtet arbeitsplätze im kleinen und im großen stil: der kapitalismus hat die numeric-controlled-maschinen finanziert, hochleistungsfähige automaten, die sich unter umständen nie amortisieren, so teuer sind sie. und diese maschinen vernichten nun massen von arbeitsplätzen. das wirkt sich dann auch schnell auf den mittelstand aus, denn auch hier werden die automaten immer leistungsfähiger.
es ist der geist aus der flasche, der nun nicht mehr in die flasche zurückwill, der uns plagt.

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