Samstag, 31. Januar 2009

la grande machine docteur



wehwörter, störungs-wörter und lebens-wörter für ihr ddoppel-lleben (ddouble-vvie) erfand constance schwartzlin-berberat 1884 in der irrenanstalt waldau. man denkt sofort an den wissenschaftler derrida dabei und ich erfinde jetzt mal dazu: vive la differ@nce. denn das künstlerleben der normalen und das der hospitalisierten ist so unterschiedlich nicht. schwartzlin-berberat sah die ärzte als große maschine: la grande machine docteur. sie schrieb ununterbrochen unleserliche dinge auf, die sich erst mit zeitlicher distanz entschlüsselten.
zu sehen sind ihre arbeiten in der sammlung prinzhorn in heidelberg noch bis zum 22. februar, gemeinsam mit anderen künstlerarbeiten der sammlung morgenthaler, insbesondere natürlich denen des bekanntesten schweizer künstlers überhaupt: adolf (doufi -im diminuitiv) wölfli, der die höchste erdenkliche zahl "zorn" nannte. parallelen zum lebensausdruck der savants (inselbegabungen, autisten) finden sich hier, und natürlich parallelen zum sogenannten normalen leben. wie sagte schon dr. wilkening, der chef der verrücktenanstalt (seine ausdrucksweise) wahrendorff in ilten anlässlich unseres gründungsgespräches seiner zeitung "is' ja ilten" beim pasta-mittagessen zu mir: Wir sind doch alle ein wenig verrückt, nicht wahr?
wer noch schnell eine gruppenführung anmelden möchte, maile an: liane.wendt@uni-heidelberg.de. ich hab mir das poster "irre ist weiblich" mitgenommen.

Keine Kommentare: