Amtsarzt rät: Keine wilden Tiere anfassen!
Hannover – Wild lebende Tiere sollten grundsätzlich nicht mit bloßen Händen angefasst, berührt oder gestreichelt werden. Darauf weist der Fachbereich Gesundheit der Region Hannover hin. Anlass für diesen Rat: ein mutmaßlicher Tollwutfall in Garbsen. Wie die Region Hannover erst jetzt erfahren hat, wurde bereits Anfang April bei einer Kindertagesstätte eine erkrankte Fledermaus gefunden. Das Tier ist inzwischen verendet, Menschen wurden nach Erkenntnis des Gesundheitsamtes nicht infiziert. Die Laborbestätigung für den Befund bei der Fledermaus steht noch aus.
„Eine Tollwuterkrankung verläuft für den Menschen noch immer tödlich“, warnt Dr. Hans-Bernhard Behrends, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover. „Von nicht domestizierten, in freier Wildbahn lebenden Tieren wie Füchse, Marderhunde, Waschbären oder eben Fledermäuse sollte man daher schlicht die Hände lassen oder sie – wenn unbedingt nötig – nur mit dicken Handschuhen anfassen“, so Dr. Behrends. Impfungen gegen Tollwut empfiehlt der Amtsarzt aber nur Menschen, die professionell mit Tieren zu tun haben – wie Tierärzten oder Jägern.
Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei. Der letzte Tollwutfall bei einem Fuchs wurde im Februar 2006 bekannt. Seitdem wurde nur sehr selten Tollwut gemeldet, etwa bei widerrechtlich importierten Hunden oder bei Fledermäusen. 2009 fielen in Niedersachsen bei Fledermäusen drei Tests auf Tollwut positiv aus, im Jahr 2010 ein Test. Der Fund in Garbsen ist der zweite Fall in Niedersachsen in diesem Jahr.
Auf den Menschen übertragen werden können Tollwutviren durch einen Biss der erkrankten Tiere. Auch durch Hautverletzungen oder Schleimhäute können die Viren, die sich vor allem im Speichel der Tiere befinden, in den Körper gelangen. Wird man von einem wild lebenden Tier gebissen, sollte die Wunde sofort und ausgiebig mit Wasser und Seifenlösung gereinigt werden. Anschließend sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel drei bis acht Wochen. Die präventiven medizinischen Maßnahmen müssen sofort durchgeführt werden, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
Bei wildlebenden Tieren deuten verschiedene Anzeichen auf Tollwut hin: „Anfänglich haben sie oft weniger Scheu vor Menschen, sind später aggressiv oder sie zeigen Symptome wie starkes Speicheln und Lähmungen“, sagt Dr. Petra Spieler, Leiterin des Fachdienstes Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover. „Bei Fledermäusen ist Vorsicht vor allem dann angebracht, wenn man die eigentlich nachts aktiven Tiere tagsüber sichtet, sie sich unnormal verhalten oder flugunfähig sind.“
Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.
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