Bessermann ist wie ein erschöpfter Bartleby, diese legendäre Ikone der Verweigerung

Köstlich, der Autor sieht so leidend aus wie seine Figur

Buchpremiere amschatzhaus: Adrian Kasnitz stellt seinen Roman „Bessermann“ erstmalig vor
Datum: Samstag, den 1.4.2017, 16.30h:

Kein Aprilscherz, sondern ganz ernst gemeint: Die Galerie amschatzhaus erlebt am 1. April eine Buchpremiere, der Kölner Autor Adrian Kasnitz wird seinen jüngst erschienenen Roman „Bessermann“ in Holzheim erstmalig vorstellen. Gleichzeitig wird dieser Anlass genutzt, den unlängst in Köln gegründeten Launenweber Verlag zu präsentieren, in dem Kasnitz' Buch erscheint.
Adrian Kasnitz ist ein langjähriger Weggefährte des amschatzhaus-Teams, gemeinsam organisierten sie früher in Köln bereits zahlreiche Veranstaltungen und Lesereihen, so dass ihm die Entscheidung leicht fiel, die Premierenveranstaltung ausgerechnet nach Holzheim zu geben. Kasnitz' Roman behandelt den Kriegsreporter Bessermann, der traumatisiert nach Deutschland zurückkehrt. Seine Kontakte mit der Außenwelt beschränkt er auf ein Minimum. Seine Redaktion ruft in regelmäßigen Abständen bei ihm an, um ihm kleine Aufträge zu vermitteln. Doch Bessermann lehnt alles ab: „Er war nicht willens. Er kannte ja die Frage und sie wussten seine Antwort. Also ging es ihnen um etwas anderes, um eine Versicherung, dass er noch am Leben sei.“ Bessermann ist wie ein erschöpfter Bartleby, diese legendäre Ikone der Verweigerung in der gleichnamigen Geschichte Hermann Melvilles. In kurzen prägnanten Splittern und wechselnden Erzählperspektiven lässt Adrian Kasnitz eine ruhelose Seele zu Wort kommen. Bessermann will dem Leben ausweichen. Doch wird er immer wieder in die Lebenswelten seiner Mitmenschen hineingezogen. Er ist das zentrale Gestirn, umkreist von einem rätselhaften Personen-Ensemble, ebenso verletzt wie er selbst. „Bessermann“ mit seinem collagenartigen, fragmentarischen Erzählstil ist ein Roman in der Traditionslinie von Patrick Modiano.
Adrian Kasnitz lebt als Schriftsteller und Herausgeber in Köln. Er veröffentlichte den Roman „Wodka und Oliven“ und mehrere Gedichtbände, zuletzt „Glückliche Niederlagen“. Seine Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er betreut die Edition parasitenpresse und ist Gastgeber der Kölner Lesereihe Literaturklub. Die Lesung findet in der aktuellen Ausstellung der Galerie amschatzhaus „František Kyncl – RaumMoleküle, Räumliche Malerei, Objekte, Zeichnungen und Collagen“ statt. Eine gute Gelegenheit die Ausstellung zu besuchen und hautnah den Autor Adrian Kasnitz zu erleben, der im Verlauf der Lesung, sicherlich gerne mit dem anwesenden Publikum in die Diskussion treten wird. Eintritt 5,- € amschatzhaus, Hauptstr. 18, 41472 NeussTel.: 0171-5457885, Mail: info@amschatzhaus.de, www.amschatzhaus.de
Die Lesung findet statt in der aktuellen Ausstellung statt:
František Kyncl – RaumMoleküle
Räumliche Malerei, Objekte, Zeichnungen und Collagen
Ausstellungsdauer: 04.02.17 – 25.04.2017
täglich geöffnet nach Vereinbarung unter 0171-545 7885

galerie amschatzhaus hauptstraße 18, 41472 neuss www.amschatzhaus.de 02131-525 1920 und 0171-545 7885 info@amschatzhaus.de