Reisighaufen sind mögliche Brut- und Wohnstätten für Tiere _________________________________________________________
Hannover
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Bald lodert und knistert es wieder überall im Land: vielerorts werden
zu Ostern die beliebten Osterfeuer entzündet. Der NABU Niedersachsen
appelliert, beim Abbrennen der Osterfeuer auf die Belange
der Natur zu achten. Damit die Feststimmung bei den Osterfeuern nicht
getrübt wird, bittet der NABU Niedersachsen darum, keine hölzernen
Abfälle, wie alte Schränke oder ausgediente Sessel, auf den
Osterfeuerplatz zu entsorgen. Der NABU empfiehlt, die Osterfeuerstapel
erst am Gründonnerstag aufzuschichten.
Das
späte Aufschichten kommt nicht nur den Veranstaltern, sondern auch
zahlreichen Tieren zugute, für die das vermeintlich sichere Holz- oder
Reisigversteck alljährlich
zum Scheiterhaufen wird: Käfer und Wildbienen, Hasen und Kaninchen,
Igel und Spitzmäuse sind nur einige Arten, die häufig Unterschlupf im
Osterfeuerstapel suchen. Auch viele Vögel haben bereits mit dem Nestbau
begonnen oder haben in dieser Zeit schon vollständige
Gelege. Einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und
Heckenbraunelle brüten sehr gern in solchen Reisighaufen. Viele dieser
Tiere sind gerade im Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung
unerwünschter oder lästiger Insekten. Reisig- und Holzhaufen, die
auf diese Weise von Tieren als Brut- und Wohnstätte angenommen worden
sind, dürfen nicht mehr durch Abbrennen zerstört werden.
Um
zu vermeiden, dass ein geplantes Osterfeuer aus diesem Grund
gegebenenfalls ganz ausfallen muss, empfiehlt der NABU Niedersachsen,
Holz- und Reisighaufen entweder
sehr spät anzulegen, sie vorsichtig umzuschichten oder anderweitig
Vorsorge zu treffen, damit sich Tiere nicht schon vor dem Abbrennen
darin niederlassen können. Am Tag vor dem Abbrennen muss daher durch
geeignete Maßnahmen – z.B. Umschichten des Brennmaterials
– sichergestellt werden, dass Tiere ausreichend Gelegenheit zur Flucht
haben. Dabei können zugleich ungeeignete Stoffe aussortiert werden.
In
vielen niedersächsischen Gemeinden trägt man diesen Problemen bereits
Rechnung: so verzichtet man vor allem wegen der befürchteten
Sperrmüllablagerungen auf das
traditionelle Osterfeuer. Stattdessen kommen alle zu einem
„Ersatz-Klöntreff“ bei Stockbrot und Bratwurst am Ostersonnabend
zusammen.
Eine
Entwicklung, die der NABU Niedersachsen begrüßt: „Eigentlich sind
Buschwerk und Reisig viel zu schade, um verbrannt zu werden. Schnittholz
und Gestrüpp lassen
sich im Garten viel sinnvoller verwenden, um Lebensraum und
Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen. Ein von Brombeeren
oder Wildrosen überwucherter Reisighaufen, ein Holzstoß in einem dichten
Gebüsch - mit geringem Aufwand, etwas Phantasie und gutem
Willen - lässt sich so ein Stück Natur zurück in den Garten holen.“
Der
NABU bittet all jene, die nicht auf das traditionelle Fest verzichten
möchten, die Belange von Igel & Co. zu beachten. So kann das
Osterfeuer eine schöne Gelegenheit
sein, sich sorglos zu gerösteten Kartoffeln mit Freunden
zusammenzusetzen, sich am lodernden Feuer zu erfreuen und vielleicht
sogar einen Sprung übers Feuer zu wagen, der - sofern geglückt - dem
mutigen Springer reiche Ernte und eine große Portion Glück bescheren
soll.
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