Polizeibeamte klagen über hohe Belastung bei Ermittlungen gegen Kinderpornographie
Polizeibeamte
in Niedersachsen, die wegen Kinderpornographie ermitteln, klagen über
eine hohe Belastung. Die Ermittler müssen nach eigenen Angaben häufig
mehr als 3.000 Bilder pro Stunde sichten.
Das geht aus einer Studie
des Niedersächsischen Innenministeriums hervor, deren Ergebnisse dem
Radiosender NDR 1 Niedersachsen vorliegen. 86 Prozent der Befragten
erklärten, sie wüssten nicht, wie sie die Datenmenge auf Dauer
bewältigen sollten. Pädophile sammelten in der Regel sehr viele
Videos und Bilder, die bei Ermittlungen dann alle gesichtet werden
müssten. Dabei sei das Anschauen der Videos mit gequälten Kindern noch
deutlich belastender für die Ermittler als das Sichten von Bildern,
heißt es in der Studie des Innenministeriums. Für Frust unter
den rund 100 Beamten der Fachkommissariate sorge auch der Umgang mit
überführten Tätern. 87 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die
Strafen für Besitz und Verbreitung des kinderpornographischen Materials
in keinem angemessenen Verhältnis zur Schwere der Taten stehe. Laut Innenministerium ist es die erste Studie dieser Art in Deutschland.
Um
die Ermittler zu entlasten, prüft das Niedersächsische
Justizministerium nach Informationen von NDR 1 Niedersachsen, ob die
Datenauswertung an besonders geeignete Fremdfirmen übergeben werden
kann. Die Prüfung für einen Pilotversuch laufe derzeit.
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