PRESSEMITTEILUNG RWE geht mit Zivilklagen gegen Ende Gelände Aktivist*innen vor +++
Konzern bezeichnet Aufforderung zu Unterlassungserklärungen als
„Deeskalation“ +++ Aktivist*innen werden von Prominenten unterstütztBonn, 30.03.2017. Das massenhafte Begehen des Tagebaus Garzweiler unter
dem Namen „Ende Gelände“ zieht zivilrechtliche Folgen nach sich. Nachdem
zahlreiche Menschen Unterlassungserklärungen nicht oder abgeändert
unterschrieben haben, klagt der RWE nun die Unterschrift vor den
Landgerichten ein.
Bereits im vergangenen Jahr ließ der Energiekonzern durch seine
Anwaltskanzlei über hundert Unterlassungsverpflichtungserklärungen an
Aktivist*innen verschicken. Darin sollen sie rechtlich bindend
versprechen, jedes Betreten aller RWE-eigenen Anlagen inklusive Tagebaue
und Rodungsflächen zu unterlassen.RWE bezeichnete das Verschicken der
Unterlassungsverpflichtungserklärungen gegenüber WDR und Kölner
Stadtanzeiger als „Deeskalation“. Die Unterzeichnung sei „freiwillig“.
Das Unternehmen wolle den Aktiven Geldstrafen ersparen und Strafbefehle
zurückziehen.„Wenn ich mich weigere, die Unterlassungserklärung zu unterzeichnen,
riskiere ich ein Zivilrechtsverfahren von mehreren tausend Euro“, sagt
Dorothee Häußermann von Ende Gelände. „Es ist ein Witz, hier von einer
„freiwilligen“ Unterschrift zu sprechen. Deskalation geht anders.“Derzeit sind elf Personen von einer Klage betroffen. Im Falle einer
Niederlage bei der mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht könnten
sich die Kosten pro Person bereits auf bis zu 8.000 EUR belaufen. Die
hohen Kosten auf vergleichsweise niedriger gerichtlicher Ebene
entspringen dem von RWE festgelegten Streitwert der Verfahren.„RWE versucht alles, um unseren Protest mundtot zu machen. Dazu gehört
auch, einen völlig realitätsfernen Streitwert festzulegen. In diesem
Zusammenhang muss auch die Rolle des Landgerichts Köln beleuchtet
werden. Es zeichnet sich ab, dass dieses weder den hohen Streitwert von
50.000 EUR in Frage stellt, noch den Umfang, den die von RWE verlangten
Unterlassungsansprüche umfassen. Beides ist aus unserer Rechtsauffassung
heraus absolut nicht angemessen“, so Ende Gelände Aktivist Joachim
Hesse.Zur Unterstützung der direkt Betroffenen wurde die Kampagne ‘Kohle unten
lassen statt Protest unterlassen’ ins Leben gerufen. Die Kampagne wird
von Prominenten wie Wolfgang Sachs, Susan George, Niko Paech und dem
Alternativen Nobelpreisträger Nnimmo Bassey unterstützt.„Angesichts der verheerenden Folgen des Klimawandels ist ziviler
Ungehorsam gegen Kohle nicht nur legitim, sondern das Gebot der Stunde“,
bekräftigt Nnimmo Bassey.Weitere Informationen finden Sie auf www.untenlassen.org
Telefonisch sind wir für Sie zu erreichen unter:
0157 55505081 Übrschrift:ip
Presse zur Kampagne und RWE Kommentar:
http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/braunkohlegegner-contra-rwe-100.html
http://www.ksta.de/region/rhein-erft/kerpen/erbitterte-gegner--initiative-und-rwe-setzen-beim-hambacher-forst-weiter-auf-gespraeche-26235206-seite2
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