Altweibersommer an der Gracht in Hannover-Herrenhausen. Anmutig spiegeln sich jene Bäume der Allee im Wasser, die in den 80ern aus Altersgründen abgeholzt werden sollten.
Eine einzige Professorin, Gisela Dischner (Fachgebiet Romantik), sie wohnt in der Königsworther Straße, die stets hier ihren Abendspaziergang zu unternehmen pflegte, verhinderte mit einer Vorlesungsreihe im Studium Generale das Massaker. Teil nahm damals alles, was Rang und Namen hatte: Dr. Klaffke, Kurt Morawietz (Gründer der Literaturzeitschrift Die Horen), Ronald Clark. Der damalige Leiter der Herrenhäuser Gärten Dr. Preissel, erwähnte in einer dieser Vorlesungen lobend mein Interview mit dem legendären Gartenbaumeister Professor Meyer kurz vor dessen Tod (er hat übrigens ins Haus Hannover eingeheiratet) zum Thema der historisch korrekten Behandlung unserer Gärten.
Waren das noch Zeiten!
Am Ihme-Ufer der Calenberger Neustadt haben wir alten Weiber diesmal nichts dergleichen erreichen können.
Zwar wurde rechtzeitig zur Bezirksratsversammlung der Bodenbewuchs der "Großen Begehbaren" entfernt, aber die Skulptur eignet sich durch ihre den Blicken entzogenenen Innenteil weiterhin hervorragend als Pissoir. Ihre Versetzung wurde abgelehnt. ip
Hier der Bericht der Bürgerinitiative Calenberger Loch:
Rot-Grün weiterhin gegen Baumschutz Es war zu erwarten. Auch in der gestrigen Sitzung des Stadtbezirks Mitte hat die rot-grüne Mehrheit in weitgehender Übereinstimmung mit der FDP insgesamt 7 Anträge der CDU zum Calenberger Loch abgelehnt. Der Erste richtete sich noch darauf, Kritikern der städtischen Planungen zu dieser Art des Hochwasserschutzes eine substanzielle Klagemöglichkeit einzuräumen. Die anderen sechs waren darauf ausgerichtet, die Verwaltung darauf zu verpflichten, bei den Planungen zur Neugestaltung der Abgrabungsfläche – so es denn dazu kommen sollte – tatsächlich den bislang nur mündlich zugesagten größtmöglichen Baumschutz zu gewährleisten. Schon das wurde von rot-grün und insbesondere der F.D.P. als Fundamentalangriff auf die Gesamtplanungen zum Hochwasserschutz gegeißelt. Auf diese Idee konnte man nur kommen, wenn man sich als Bezirksrat nicht mit dem Inhalt der Anträge auseinandergesetzt hat. Denn nichts war abwegiger, als eine derartige Darstellung. Um es deutlich zu sagen: Die Gegenargumentation war oberflächlich und unsachlich! Sie waren vom Drang danach geprägt, nur nicht den Anschein zu erwecken, der Verwaltung bei ihrem Streben nach Kahlschlag im Weg zu stehen zu wollen. Ein Beispiel gefällig? In einem Antrag ging es um die Verbringung der Skulptur „Die Große Begehbare“ an einen anderen Platz in der Stadt. Dadurch wäre es möglich, zwei Bäume, deren Fällung nicht aus hydraulischen Gründen notwendig ist, zu retten. Denn die wäre nur notwendig, wenn die Stahlkonstruktion wie geplant ca. 3 m Richtung Glockseestraße vorgezogen würde. Doch nicht einmal dazu konnte sich das Gremium durchringen und sorgt somit dafür, dass diesem Kunstwerk durch seine Größe eine überragende Prägung der Umgebung ermöglicht wird. Herzlichen Glückwunsch zu so viel Weitblick! Den hätte man dann zukünftig auch auf die Skulptur…