Mesokosmen. Um die Auswirkungen der Ozeanversauerung zu untersuchen, setzten
Forscher sogenannte KOSMOS-Mesokosmen, „Riesen-Reagenzgläser“, im Raunefjord in Norwegen ein. Foto: Solvin Zankl
|
Seeschmetterling. Flügelschnecken zählen zu den empfindlichsten Plankton-Arten und
könnten mit dem erhöhten Säuregrad des Ozeans überfordert sein. Foto: Solvin Zankl
|
Ausstellung
„Ozeanversauerung - Das andere Kohlendioxid-Problem“ im Museum am
Schölerberg zeigt, wie Treibhausgase dem Meer schaden
Von der Arktis bis in die Tropen verändert Ozeanversauerung das Leben
im Meer. Was das bedeutet und was passiert, wenn der Ozean saurer wird,
das untersucht der deutsche Forschungsverbund
BIOACID.
In der
Ausstellung „Ozeanversauerung - Das andere Kohlendioxid-Problem“ mit
Aufnahmen der beiden Naturfotografen Solvin Zankl und Nick Cobbing zeigt
der Verbund, wie seine Mitglieder den Wandel
der Ozeane und die Folgen für Ökosysteme, Gesellschaft und Wirtschaft
untersuchen. Zankl und Cobbing veranschaulichen die Forschungsarbeiten
in eindrucksvollen Aufnahmen – von Kleinstorganismen unterm
Foto-Mikroskop bis hin zu unwirklichen Forschungsstationen
in der eisigen Kälte Spitzbergens.
Vom 9.
Januar bis 28. April ist die Ausstellung im Museum am Schölerberg in
Osnabrück zu sehen. Zur Eröffnung am Dienstag, 8. Januar, um 19.30 Uhr
berichtet Dr. Lennart Bach vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum
für Ozeanforschung Kiel in einem Vortrag von der Entstehung,
Konsequenzen und möglichen Lösungen der Ozeanversauerung. Der Eintritt
zur Ausstellungseröffnung ist frei.
Dass Kohlendioxid (CO2) die Hauptursache für den menschengemachten Klimawandel ist, ist allseits bekannt. Weltweit gelangt immer mehr CO2
in die Atmosphäre. Die Folge: Das
Erdklima erwärmt sich. Als „böser kleiner Bruder der Erwärmung“ gilt
die Ozeanversauerung. Der Ozean nimmt etwa 30 Prozent des Kohlendioxids
auf, das Menschen jedes Jahr freisetzen. Dieser unbezahlbare Service
mildert die globale Erwärmung. Aber das Treibhausgas
verursacht im Wasser eine folgenreiche chemische Reaktion: Das Meer
wird saurer.
Der
Forschungsverbund BIOACID untersuchte von 2009 bis 2017, wie das Leben
im Meer auf Ozeanversauerung reagiert. An dem Projekt, das am GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel koordiniert
wurde, beteiligten sich mehr als 250 Forscherinnen und Forscher
verschiedener meereswissenschaftlicher Disziplinen aus 20 deutschen
Instituten.
Der
britische Fotograf Nick Cobbing begleitete 2010 ein Freiland-Experiment
zur Ozeanversauerung in Spitzbergen. In sogenannten KOSMOS-Mesokosmen,
schwimmenden „Riesen-Reagenzgläsern“, simulierten
Forscher einen Versauerungs-Grad, der in den kommenden Jahrzehnten
eintreten könnte. Nick Cobbings Bilder erzählen von einem besonderen
Einsatz in der weiten, noch immer unberührt wirkenden arktischen
Landschaft.
Solvin
Zankl, international renommierter Naturfotograf aus Kiel, eröffnet in
seinen Beiträgen zur Ausstellung einen faszinierenden Einblick in die
Welt des Planktons. Mit seinem Foto-Mikroskop
setzt er Plankton-Organismen in Szene, die mit bloßem Auge kaum
auszumachen sind. Außerdem besuchte er auf Expeditionen mit Deutschlands
einzigem bemannten Forschungstauchboot JAGO Kaltwasserkorallen vor der
norwegischen Küste und fing das prallbunte Leben
tropischer Korallenriffe ein.
QR-Codes
führen Besucher der Ausstellung per Smartphone zu Bildbeschreibungen
und einfach verständlichen Hintergrundinformationen in einer
internetbasierten Web App. Weitere Infos unter: www.ozeanversauerung.de