Landeshauptstadt Hannover zieht Raumangebot für Veranstaltung mit AKP-Redner zurück Die Landeshauptstadt Hannover lehnt eine geplante
Veranstaltung der UETD (Union Europäischer Türkischer Demokraten) im
Freizeitheim Lister Turm nach Rücksprachen mit dem Land und der Polizei
ab. Wie Oberbürgermeister Stefan Schostok am Donnerstag mitteilte, ist
das Angebot der Stadt für die am Freitag, 17. März, geplante
Veranstaltung zurückgezogen worden. Ein Vertrag war noch nicht
geschlossen worden. „Wir wollen damit deutlich machen, dass wir als politisch
Verantwortliche der Stadt Hannover eine solche Wahlkampfveranstaltung
nicht in unserer Stadt haben möchten. Das gilt insbesondere für
städtische Einrichtungen“, sagte Oberbürgermeister Schostok. Es bestehe in dieser Frage große Einigkeit im Rat der Landeshauptstadt. „Ich werde als Oberbürgermeister deshalb alle rechtlich zulässigen
Mittel ergreifen, um derartige Veranstaltungen in Hannover zu
unterbinden. Hannover steht für einen friedlichen Dialog der Kulturen.
Das gilt insbesondere auch für die türkischstämmigen Menschen in unserer
Stadt. Als Oberbürgermeister verwahre ich mich aber entschieden
dagegen, dass ein innertürkischer Streit in unsere Stadt getragen wird“,
betonte Schostok. Die Stadt Hannover mische sich nicht in innertürkische
Angelegenheiten ein. „Wir wollen vielmehr hier bei uns das friedliche
Zusammenleben unterschiedlicher türkischer Volksgruppen erhalten. Ich
mahne deshalb alle, in der aktuellen Diskussion nicht unnötig zu
polarisieren und polemisieren“, sagte der Oberbürgermeister.
Hintergrund:
Die Veranstaltung war seitens der UETD zunächst als Treffen des
Ortsvereins Hannover angemeldet worden. Erst auf Nachfrage wurde am
Mittwoch (15.3.) mitgeteilt, dass für die Veranstaltung ein
„Abgeordneter aus der Türkei“ erwartet werde. Dieser Abgeordnete würde
sich mit „seinen türkischstämmigen Bürgern treffen, um die Tagesordnung
in der Türkei zu besprechen und auch die Wichtigkeit der
deutsch-türkischen Freundschaft.“ Den Namen und die Funktion dieses
Abgeordneten nannte die UETD nicht.
Durch Hinweise der Polizei erhielt die Landeshauptstadt dann davon
Kenntnis, dass es sich bei dem Abgeordneten um den stellvertretenden
Vorsitzenden der türkischen Regierungspartei AKP, Herrn Mehmet Mehdi
Eker, handelt, der auch in anderen deutschen Städten bereits für die
Partei AKP aufgetreten ist.
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