Mittwoch, 9. Oktober 2019

Militärische Drehscheibe Deutschland

#Hannover. Vor fünf Jahren haben Bahn und Bund in der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II vereinbart, 875 Eisenbahnbrücken zu erneuern. Dieses ehrgeizige Programm steht nun vor dem erfolgreichen Abschluss.
Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, und Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, nehmen am 11.Oktober gemeinsam mit dem niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers symbolisch die 875. Brücke über die Königstraße in Betrieb.
(aus Presseinformation, kopiert und eingefügt)

Das Online-Magazin Telepolis schreibt heute:  Deutschland soll als "Drehscheibe" fungieren: In diesem Staat, der im Januar die Führung der 2014 ins Leben gerufenen "Very High Readiness Joint Task Force" (VJTF) der NATO übernahm, kommen 20 000 Soldaten und Material aus den USA an, um nach Polen und in die drei baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland weiterverteilt zu werden. Außer einer Bundeswehrunterstützung "in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung" ist deshalb auch der Aufbau dreier "Convoy-Support-Zentren" und einer großen Tankanlage geplant. Letztere soll auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide entstehen.

Straßen, Brücken, Schienen -Drehscheibe Deutschland

Das Online-Magazin Telepolis schreibt weiter: Dem deutschen Bundesverteidigungsministerium nach soll mit 20 000 weiteren Soldaten im April/Mai 2020 aus den USA "eine schnelle Verlegbarkeit größerer Truppenteile über den Atlantik und durch Europa geübt werden, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Verfahren im Krisenfall funktionieren".
Dadurch könne die Bundesrepublik zeigen, wie sie zur "gemeinsamen europäischen und euro-atlantischen Sicherheit" beitrage. Außerdem werde mit dem Transport der teilweise über 130 Tonnen schweren Kampfpanzer auf Militärtiefladern auch die Belastbarkeit der deutschen Infrastruktur überprüft.
Für die anderen Nutzer deutscher Straßen und Brücken könnte das zweierlei bedeuten: Zum einen Schäden und Behinderungen an solchen Bauwerken - zum anderen vielleicht aber auch ein schnelleres Angehen lange fälliger Reparaturen, Erneuerungen und Ausbauten. Würde eine deutsche Bundesregierung dafür den Verteidigungshaushalt anzapfen, könnte sie sich auf diese Weise schnell dem Zwei-Prozent-Ziel der NATO nähern, auf dessen Einhaltung die US-Staatsführung drängt.
Außer in der Luft und auf Straßen sollen Material und Soldaten auch auf Binnenschiffen und Schienen transportiert werden. Letzteres könnte zu zusätzlichen Verzögerungen im ohnehin sehr störungsbelasteten Bahnbetrieb führen.




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