Dienstag, 10. Juli 2018

PR-Nachtigall, ick hör' dir trapsen - Über Gehirnwäsche, Influencer und Infiltration nach 1984


Habe eine der ersten PR-Agenturen Deutschlands gegründet (später wieder eingestellt), nachdem ich beobachtet hatte, dass ein Reporter-Kollege, der die Dreckarbeit unliebsamer Termine für die faulen Redakteure machen musste, immer mehr "Zuwendungen" aller Art von seinen Informanten bekam.
Hielt es wie Gretchen gegenüber Faust - nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" - wollte eine solide Grundlage für die Public-Relations-Kunden schaffen.
Das ist Schnee von gestern.
Wenn heute das Internet auf Fake-News usw. kontrolliert wird, handelt es sich um pure Heuchelei der Lobbyisten und anderer Fadenzieher.
Bekannterweise gibt es in Paris und anderswo inzwischen ganz offiziell PR-Ausbildungen, die sich darauf spezialisieren, aus einigen gegebenen Fakten die vom Kunden gewünschten Ergebnisse "umzuarbeiten".

Als noch harmloses Beispiel von vielen fällt mir die Berichterstattung um den Kaffeegenuss ein.
Vor gar nicht so langer Zeit war klar: Kaffee zehrt die Kräfte auf. Fälle von nervlicher Zerrüttung, Übersäuerung, Magenproblemen usw. wurden geschildert.
Nun - wo an jeder Ecke ein Starbucks &Co. ist - sagt sogar mein sehr schlanker Hausarzt, es habe sich herausgestellt, dass einige Tassen Kaffee, über den Tag verteilt, nicht schädlich seien.
Und im Medienwald macht eine jetzt geradezu gesundheitsfördernde Wirkung des Kaffees die Runde, ähnlich wie beim "gesunden" Glas Rotwein zur Nacht... PR-Nachtigall, ick hör' dir trapsen
Ingeburg Peters

Gerade schickt der Medieninsider-Dienst "Kress-Report" diese News:
Vermarktungsplus, Reichweitenplus, Auflagenplus! Im neuen Dossier von kress pro lesen Sie, wie Publisher von Influencern profitieren. Vier spannende Beispiele erklären die Details.
Und Xing berichtet:
Nachrichtenoffensive: YouTube sagt Fake News den Kampf an und investiert 25 Mio Dollar u.a. in die Unterstützung von seriösen Nachrichtenhäusern und Portalen mit nachhaltiger Videoproduktion. Der Zugriff zu vertrauenswürdigen Quellen soll so vereinfacht und dubiose Portale weniger in den Vordergrund gerückt werden.
In den USA will YouTube starten und relevante Artikel zur aktuellen Newslage hervorheben. Themen, die bekannt für Verschwörungstheorien sind, sollen international mit Portalen für Fact-Checking verlinkt werden. In 17 Ländern, darunter u.a. die USA, Großbritannien und Frankreich erhalten Nutzer Zugang zu Funktionen für Breaking News und Top News auf der Startseite.
engadget.com, mashable.com, youtube.googleblog.com

Ick hör' die Botschaft wohl...




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