Faschismus hat eine komplizierte Tradition. In Europa soll ihn laut Wikipedia der Politikberater John Jay McCloy forciert haben. Wer tut dies 2025? Seid vorsichtig, Aktivisten. 1920 wurde beispielsweise Hans Paasche, Pazifist und Vorläufer der heutigen Ökologiebewegung, hinterrücks ermordet.
Kurt Tucholsky widmete ihm ein Gedicht:
Wieder einer. Das ist nun im Reich
Gewohnheit schon. Es gilt ihnen gleich.
So geht das alle, alle Tage.
Hierzulande löst die soziale Frage
ein Leutnant, zehn Mann, Pazifist ist der Hund?
Schießt ihm nicht erst die Knochen wund!
Die Kugel ins Herz!
Und die Dienststellen logen:
Er hat sich seiner Verhaftung entzogen.
Leitartikel. Dementi. Geschrei.
Und in vierzehn Tagen ist alles vorbei.
Wieder einer. Ein müder Mann,
der müde über die Deutschen sann.
Den preußischen Geist - er kannte ihn
aus dem Heer und aus den Kolonien,
aus der großen Zeit - er mochte nicht mehr.
Er hasste dieses höllische Heer.
Er liebte die Menschen. Er hasste Sergeanten
(das taten alle, die beide kannten).
Saß still auf dem Lande und betrachtete Fische,
Las ein paar harmlose Zeitungswische...
Spitzelmeldung. Da rücken heran
zwei Offiziere und sechzig Mann.
(Tapfer sind sie immer gewesen,
das kann man schon überall lesen. )
Das Opfer im Badeanzug... Schuss. In den Dreck.
Wieder son Bolschewiste weg -!
Verbeugung, Kommandos, hart und knapp.
Dann rückt die Heldengarde ab.
Ein toter Mann. Ein Stiller. Ein Reiner.
Wieder einer. Wieder einer.
An Zoo und Stadtwald gelegen wurden im feinsten Viertel Hannovers, bisher Hindenburgviertel genannt, heute Zooviertel (hier wohnen die großen Tiere? ip) mit von der Stadt geschenkter Hindenburgvilla, seit 2023 einige Straßennamen umbenannt. Das dort gelegene Kaiser-Wilhelm-Ratsgymnasium heißt aber immer noch so... Durch die neue Panikmache zum Krieg malen die Mühlen der Umbenennung in der Praxis sowieso wieder langsamer. Ingeburg Peters
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