Montag, 6. Juni 2016

Magenbluten durch zu viel ASS

Hannover– Schon seit Jahrzehnten ist Acetylsalicylsäure (ASS) ein Klassiker in der Selbstmedikation. Schnell und verlässlich wirkt das Mittel gegen Schmerzen. Die Apothekerkammer Niedersachsen warnt in diesem Zusammenhang allerdings vor einem sorglosen Umgang mit ASS: Wenn Patienten den Wirkstoff zu lange oder in zu hohen Dosen verwenden, riskieren sie eine schmerzhafte Magenschleimhautentzündung, in schlimmen Fällen kann es sogar zu Magenbluten kommen. ASS (Acetylsalicylsäure) gehört neben Ibuprofen und Diclofenac zur Schmerzmittelgruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika). Medikamente aus dieser Gruppe wirken verlässlich gegen Schmerzen, Entzündungen und Fieber, haben allerdings einen Nachteil: Sie blockieren ein wichtiges Enzym, das der Körper zum Schutz und Aufbau der Magenschleimhaut produziert. Hin und wieder eingenommen schadet ASS dem Magen nicht. Doch durch eine zu hohe Dosis oder eine dauerhafte Einnahme wird die Magenwand angreifbar und die Wahrscheinlichkeit von Magenblutungen steigt. Darüber hinaus gibt es individuelle Faktoren, die die Möglichkeit von Nebenwirkungen durch ASS anwachsen lassen: Ein erhöhtes Risiko tragen Menschen, die z. B.: über 65 sind, bereits ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung haben oder hatten, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben, mehrere NSAR oder gerinnungshemmende Medikamente, Medikamente mit Kortison oder bestimmte Antidepressiva einnehmen. ASS ist keine Kater-Prophylaxe Manche Menschen nutzen ASS zur Vorbeugung gegen einen Kater. Doch dafür ist das Medikament gänzlich ungeeignet. Große Mengen Alkohol können eine Entzündung der Magenschleimhaut hervorrufen. Wer dazu noch ASS schluckt, kann die Beschwerden verstärken. Der sicherste Schutz vor dem Brummschädel ist und bleibt ein maßvoller Alkoholgenuss. Schonung für den Magen Um seinen Magen nicht unnötig zu belasten, sollte man die Einnahme von ASS und anderen Medikamenten der Wirkstoffgruppe NSAR auf das Notwendigste begrenzen. In der Selbstmedikation sollte die Einnahme drei bis vier Tage nicht überschreiten. Rasch nachdem die Einnahme beendet ist, stellt sich im Magen wieder der Normalzustand ein. Wie alle Medikamente sollte ASS immer mit reichlich Wasser eingenommen werden (ca. 100 – 200 ml). Wer das Schmerzmittel trotzdem nicht verträgt, sollte nach Absprache mit dem Arzt oder dem Apotheker alternative Wirkstoffe in Erwägung ziehen. Auch eine passende Ernährung kann den strapazierten Magen entlasten. So sollten Betroffene auf magenreizende Lebensmittel wie scharfe oder fettige Speisen, Kaffee und Alkohol verzichten. Zwiebeln, Kohl und Hülsenfrüchte blähen nur unnötig auf und gehören bei Magenbeschwerden nicht auf den Speiseplan. Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an.
Dies ist eine Presseinformation, kopiert, gekürzt und eingefügt

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