Sonntag, 12. Mai 2013

meine ligna-messe-nachlese

Solche makabren Gimmicks verteilte Bosch auf der letzten Ligna


ligna heißt holz.
lieschen müller denkt dabei an bäume, hannover an die gerade zuende gegangene messe gleichen namens. von nichts sind messen nämlich weiter entfernt als von natur-idyllen.
wer wissen will, wie und wo es jenseits der werbung wirklich wirtschaftlich zur sache geht, ist hier richtig.
denn dort wollen firmen verkaufen und nichts anderes.
sehr deutlich stellte das die universität hamburg in einem plakat dar.
das wort holz fällt mit keinem wort, aber Möbel, OSB, Papier, WPC (= Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe), Kleidung. 
ein gezeichneter doktorhut suggeriert: holz ist zukunft. 
aber was für eine?
das zeigt einer der technologischen welt-marktführer, aus krefeld in germany: siempelkamp. 
die bauen zwar atomkraftwerke, formulieren dies aber als sichere energie-lieferung fürs zuhause. 
wie süß.
ach, da lebte lieschen müller wieder auf, wäre sie hier. 
ist sie aber nicht, sondern nachfrager nach atomkraftwerken aus finnland und anderen reichen ländern, die doch so eine wunderschöne natur haben. 
wen das jetzt irgendwie innerlich zerreißt, besonders angesichts merkels atom-ausstieg und dem trauma von fukushima, ist sicher nur ein verwandter jener mehrmals erwähnten fiktiven figur namens l.müller. 
willst du ungeschminkt wissen, was wirklich läuft, besuche eine messe.
ip


1 Kommentar:

DerHanserl hat gesagt…

Interessant, was Sie da ansprechen.

Ich war bei der Ligna dabei (bin Tischler und habe eine eigene kleine Werkstatt)und bin an die Produkte, die dort präsentiert wurden sehr interessiert. Ich war eigentlich ziemlich begeistert von der Messe, weil ich mir die neuesten Maschinen von Felder, Martin und co. anschauen durfte, und hab mir diese Fragen die sie da andeuten gar nicht gestellt bis jetzt.

Sicher ist es keine Natur-Idylle, aber so zu tun wie wenn es keine Holzbearbeitungsindustrie gäbe ist auch ein bisschen weltfremd find ich.

Es gibt schon Vieles zu bedenken aus umwelttechnischer Sicht, aber ich finde, dass in dieser Richtung schon ein paar Schritte gemacht worden sind, und sich dies auch weiterentwickelt. Langsamer, als es uns vielleicht lieb wäre, jedoch, sind es auch die kleinen Schritte die einen Unterschied machen.

MfG,
Hans