Freitag, 11. Januar 2013

Der Todeszaun kam von Krupp

Dieser Streckmetall-Zaun wurde von Krupp zum Bau des Todesstreifens geliefert, denn der eigene DDR-Stacheldraht hätte allenfalls ein Kaninchen erschrecken können. Alles beim Alten also bis zum heutigen Tag. Postkarte Gedenkstätte Point Alpha Geisa/Rasdorf, Telefon 06651 91 90 30 www.pointalpha.com


Letzten Sommer bin ich mit einer Gruppe auf dem entsetzlich fußverstauchenden Kolonnenweg der ehemaligen deutsch-deutschen Zonengrenze gewandert.
Nach dem Besuch der Gedenkstätte Point Alpha, deren Exponate durchaus mit einigen Verlogenheiten gespickt sind, haben wir am schön gedeckten Tisch im herrlichen Örtchen Vacha in der Rhön zu Abend gegessen und da kamen die Erinnerungen bei den Teilnehmern.
Wie in Duderstadt ein Einwohner von der West-Polizei täglich in Schutzhaft genommen werden musste, weil er mit einem Schild "Öffnet die Grenze" entlang des Todesstreifens lief.
Und als dann eines Tages nach den Die-Grenze-ist-offen-Nachrichten der Kirchenmusiker Harald zu ihm sagte: "Jetzt kannst du gehen - Geh!"
Allen standen bei dieser Erzählung über einen Mutigen die Tränen in den Augen und ich schämte mich furchtbar, wie wenig wir Wessis uns damals um das Schicksal unserer Freunde im Osten kümmerten - und auch das hat sich bis heute nicht ausreichend geändert. Ingeburg Peters

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