Donnerstag, 12. Januar 2017

Weil sie einen Betriebsrat haben wollten..


Ohne Skrupel: Immobilien-Erbe setzt Hannoveraner Beschäftigte vor die Tür
Von einem Tag auf den anderen gefeuert – weil sie einen Betriebsrat gründen wollten: Der Immobilienunternehmer Birger Dehne hat 87 von insgesamt 89 Beschäftigten seiner „Deutschen Grundstückservice GmbH“ zum 1. Februar gekündigt – kurz nachdem sie die Wahl einer Arbeitnehmervertretung organisiert hatten. Betroffen von den Entlassungen sind auch Mitarbeiter in Langenhagen, Ronnenberg, Springe, Laatzen, Burgdorf und Hannover, wie die IG BAU Niedersachsen-Mitte mitteilt. Die Gewerkschaft spricht von einem „beispiellosen Vorgang“: „Dehne ist es ein Dorn im Auge, dass die Beschäftigten ihre Rechte wahrnehmen. Statt ein Gespräch zu suchen, hat der ,Immobilien-Boss‘ seine Firma gleich ganz geschlossen und alle Mitarbeiter vor die Tür gesetzt“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Frank Lattrich.
Bereits im November hatten die Beschäftigten der „Deutschen Grundstücksservice“ mit Sitz in Ronnenberg versucht, eine Wahl zum Betriebsrat einzuberufen. Dagegen war Dehne, der als vermögender Erbe mit mehreren Firmen bundesweit Immobiliengeschäfte macht, juristisch vorgegangen. Nachdem nun alle Mitarbeiter in der vergangenen Woche für eine erneute Wahlversammlung unterschrieben haben, erhielten sie prompt eine Kündigung. „Das ist miese Personalpolitik nach Gutsherrenart“, sagt Gewerkschafter Lattrich. Die gesetzlich verankerte Mitbestimmung solle „offenbar um jeden Preis verhindert“ werden. Außerdem habe Dehne in den letzten Monaten versucht, an die Namen der Gewerkschaftsmitglieder in seiner Firma zu kommen – „ein illegaler Vorgang“, so Lattrich. Nach Angaben der IG BAU hat es einen vergleichbaren Fall in der Region in den letzten 15 Jahren nicht gegeben.
„Der Immobilen-Erbe, dem es an Geld nicht zu mangeln scheint, zahlt gerade einmal den gesetzlichen Mindestlohn“, berichtet Lattrich. Zudem seien die Lohnzahlungen oft extrem unregelmäßig gewesen. Als Dehne die Aktivitäten der IG BAU bemerkt habe, seien die Löhne immerhin pünktlicher gekommen. Dies zeige, so Lattrich, welche „enorme Angst“ der Unternehmer davor habe, dass sich die Mitarbeiter für ihre Rechte einsetzten.
Dies ist eine Preesseinformation, kopiert, gekürzt und eingefügt


Keine Kommentare: