Montag, 30. Januar 2017

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Aus Wikipedia:
Von der Frauenbewegung wurde in den 1970er Jahren der Begriff male chauvinism (englisch für „männlicher Chauvinismus“) geprägt und in verschärfter Form als Schimpfwort 'MCP' (male chauvinist pig) verwendet.[2] Er bezeichnet patriarchalisch geprägte bzw. sich so verhaltende Männer, die glauben, allein aufgrund ihres Geschlechts einen Überlegenheitsanspruch über Frauen herleiten zu können (siehe auch Machismus). Reiner Frauenhass wird als Misogynie bezeichnet. Androzentrismus dagegen bezeichnet eine gesellschaftlich/überindividuell praktizierte Denk-, Sicht- und Orientierungsweise (z. B. von Institutionen), nach der eine Überlegenheit von Männlichkeit nicht direkt behauptet, sondern eine männlichkeitsorientierte Perspektive unhinterfragt in den Mittelpunkt gestellt wird. Das gesellschaftlich dem „Weiblichen“ Zugeschriebene wird hingegen als Abweichung vom vermeintlich Normalen aufgefasst, bis dieses somit – ähnlich wie bei anderen „-zentrismen“ – erst indirekt, verdeckt und schließlich auch praktisch zu etwas Unterlegenem wird.[3]
Sozialchauvinismus
→ Hauptartikel: Sozialchauvinismus

Der Begriff Sozialchauvinismus bezeichnet ursprünglich den Nationalchauvinismus innerhalb sozialdemokratischer oder sozialistischer Parteien. Im zeitgenössischen Sprachgebrauch zielt der Begriff auch auf schicht-, milieu- oder klassenbezogenes Überlegenheitsdenken (Klassismus).
Religiöser Chauvinismus
Religiöse Chauvinisten glauben an die Superiorität ihrer Religion und fühlen sich als Angehörige ihrer Religion den Angehörigen anderer Religionen überlegen.
Sprachchauvinismus
Propaganda-Verschlussmarke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs
Der Sprachchauvinismus als Merkmal ist entsprechend die extreme Abwertung der Sprachen anderer Gebiete oder Länder verbunden mit der extremen Aufwertung der eigenen Sprache.[Anm. 1] Dies kann auch zur Unterdrückung oder sogar Beseitigung indigener Sprachen führen (Annexion, Kolonialismus).
Bedeutung gewinnt der sprachliche Chauvinismus auch bei der sog. „nationalen Wiedergeburt“ im Rahmen der Ethnogenese, welche sich auf gemeinsame Sprache beruft und eine Sprachnation etablieren möchte (siehe auch: Kulturnation). Dabei begleiten den Sprachchauvinismus oft Sprachreinigungen und politische Kontroversen zur Änderung des bisherigen Status als sprachliche Minderheit (Kontaktsprache).

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