BUND fordert Erhalt der 12 Robinien am Wedekindplatz
Hannover.
„Völlig inakzeptabel“ sind die Pläne der Stadtverwaltung, im Zuge einer
Platzneugestaltung alle zwölf Robinien am Wedekindplatz zu fällen, für den BUND
Region Hannover. „Das widerspricht allen Zielen und Grundsätzen einer grünen
und nachhaltigen Stadtplanung“, kritisiert BUND-Vorstandsmitglied Reiner
Luginbühl. Der Wert großer Bäume für das Klima und die Natur in der Stadt und
nicht zuletzt für die Menschen im Quartier könne kaum zu hoch eingeschätzt werden,
erklärt der Naturschutzexperte. „Vor allem ältere Bäume produzieren große
Mengen Sauerstoff, binden Feinstaub, spenden Schatten, kühlen im Sommer und
sind Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten.“ Neupflanzungen
könnten diese Wohlfahrtswirkungen nur in Bruchteilen ersetzen.
Aus
Sicht des Umweltverbandes müssen Umgestaltungspläne deshalb zum Baumbestand
passen und nicht umgekehrt. Die Robinien am Wedekindplatz prägten überdies in
ganz besonderer Weise das Bild des historischen, an der Grenze von List und
Oststadt gelegenen Platzes aus der Gründerzeit, der von vielen Hannoveranern
Klein Paris genannt werde und wegen seines besonderen Flairs über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt sei. „Ausgerechnet hier sollen die
charakteristischen Bäume einem unnötigen Radikalumbau zum Opfer fallen“,
beklagt Luginbühl und fordert eine behutsame Neuplanung zum Beispiel mit
größeren Baumscheiben, die den Baumbestand erhält statt ausschließt. Außerdem
fordert der BUND-Vertreter Neupflanzungen: „Zwei vor einigen Jahren gefällte
Robinien müssen endlich ersetzt werden, um das Baum-Ensemble am Wedekindplatz
wieder zu vervollständigen.“
Die
Verwaltung begründe ihre geplante Fällaktion zwar vor allem mit dem schlechten
Gesundheitszustand der Robinien, an dieser Behauptung hegen die BUND-Vertreter
allerdings Zweifel. „Die Bäume sind definitiv keine überalterten Methusalems“,
erklärt Luginbühl. Die Robinien seien 1984 gepflanzt worden und nun im besten
Robinienalter. Regelrecht grotesk sei die weitere Begründung, wonach die Bäume
neuen Leitungen weichen müssten, denn die Planung der Leitungen müsse sich nach
dem Baumbestand richten und nicht umgekehrt. Eine Neupflanzung von Magnolien,
wie es der Entwurf des beteiligten Planungsbüros lad+ vorsehe, könne den
ökologischen und ästhetischen Wert der großen Robinien nicht annähernd
ersetzen, ist der BUND überzeugt. Bis dieser kleinwüchsige und sehr langsam
wachsende Baum die Wirkung der jetzigen Robinien erziele, würden wohl Jahrzehnte
ins Land gehen. „Wer meint, dass wir mehr Magnolien im öffentlichen Raum brauchen,
findet dafür sicher noch genug baumlose Flächen in Hannovers Innenstadt!“, regt
Luginbühl an. Dafür müsse man nicht einen intakten Baum-Altbestand opfern.
„Erst pflanzen, dann pflegen und erst sägen, wenn es gar nicht mehr zu
vermeiden ist – mehr Demut für das generationenübergreifende, langsame
Baumwachstum täte den Grünplanern gut.“
siehe dazu auch über das radikale Vorgehen der Stadt an der Ihme: http://www.regionalmedien.de/galerie/baeume/
siehe dazu auch über das radikale Vorgehen der Stadt an der Ihme: http://www.regionalmedien.de/galerie/baeume/
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