Vortrag ergänzt die Ausstellung „Himmel und Höhle“
GARBSEN
(stp). Die vaterlose Generation der Kriegskinder ist das Thema eines
vom StadtArchivVereins organisierten
Vortrags von Dr. Lu Seegers. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 8.
März, um 18.30 Uhr im Garbsener Ratssaal statt. Der Vortrag begleitet
die Ausstellung „Himmel und Hölle: Kindheit in der Nachkriegszeit in
Garbsen und anderswo“. Die Ausstellung ist ab
Sonntag, 5. März, 17 Uhr, im Rathaus zu sehen.
Im
Zweiten Weltkrieg starben mehr als fünf Millionen deutsche Soldaten.
Ihre Frauen wurden zu Witwen, ihre
Kinder zu Halbwaisen oder gar Vollwaisen. Wurden die Probleme dieser
verwaisten Kinder in der Öffentlichkeit diskutiert? Wie gingen Männer
und Frauen verschiedener sozialer Schichten mit dem Tod des Vaters um?
Gab es Ost-West-Unterschiede? Fragen wie diesen
geht die Referentin in ihrem Vortrag nach. Außerdem gibt sie einen
Einblick in die Entwicklung und Wahrnehmung der Debatte um die
„Generation der Kriegskinder“ der vergangenen Jahre. In der Ausstellung
im Foyer des Rathauses sind großformatige Fotografien
von Kindern aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu sehen,
ergänzt durch einzelne Garbsener Erfahrungsberichte. Dr. Lu Seegers
stellt diese Momentaufnahmen und beispielhaften Stimmen in einen
größeren Zusammenhang.
Lu
Seegers, Historikerin und Privatdozentin an der Universität Hamburg,
ist seit Juli 2016 Geschäftsführerin
der Schaumburger Landschaft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin in
zahlreichen stadt- und erinnerungsgeschichtlichen Forschungsprojekten
war sie unter anderem an den Universitäten in Wuppertal, Konstanz, der
Humboldt-Universität zu Berlin und an der Forschungsstelle
für Zeitgeschichte in Hamburg tätig. Im Jahr 2011 habilitierte sie sich
mit der Studie „Vati blieb im Krieg. Vaterlosigkeit als generationelle
Erfahrung im 20. Jahrhundert – Deutschland und Polen.“
Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Vor Beginn der Veranstaltung findet gegen 17.30 Uhr die Jahreshauptversammlung
des StadtArchivVereins im Ratssaal statt. Gäste sind willkommen.
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